Berlinale-Preise aus heimischer Sicht

Entlarvt Wahlkampf und wird dafür belohnt: Ruth Beckermann

Nicht schlecht ist die Ausbeute der heimischen Filme beim Filmfestival Berlinale, bei dem in 11 Tagen 385 Filme aus 78 Ländern zu sehen waren.
Am prestigeträchtigsten und mit 50.000 Euro dotiert ist der Dokumentarfilmpreis, den Ruth Beckermann für „Waldheims Walzer“ erhielt. Der Film über alternative Fakten ist leider aktueller denn je, er ist ein Lehrstück über den erfolgreichen Einsatz von antisemitischen Parolen und populistischer Propaganda während eines Wahlkampfes. Insgesamt waren 18 aktuelle Dokumentarbeiträge aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum, Generation, Berlinale Special, Perspektive Deutsches Kino sowie der Sonderreihe Kulinarisches Kino für den Glashütte Original – Dokumentarfilmpreis nominiert. Der Film wird auch auf der Diagonale zu sehen sein, ein Kinostart ist für den Herbst 2018 geplant.
Bei den Preisen der ökumenischen Jury erhielt „Styx“ von Wolfgang Fischer den mit 2.500 Euro dotierten Panorama Preis. Der von der Amour Fou Vienna koproduzierte Film dreht sich um die Begegnung einer Seglerin mit einem Flüchtlingsboot im Mittelmeer. Außerdem bekam er den mit 5.000 Euro, vergeben von der DEFA Stiftung Heiner-Carow-Preis sowie den mit Financial Support für die Kino-Verwertung in Europa, vergebenen Label Europa Cinemas Preis.  Darüber hinaus erreichte „Styx“ den zweiten Platz beim Panorama Audience Award der beim Publikum beliebtesten Filme. Die Welturafführung beginnt als gutes Zeichen, der FIlm kommt im Herbst in die österreichischen Kinos.
Und die realistische Coming-of-age-Geschichte „L’animale“ von Katharina Mückstein erreichte den dritten Platz beim Panorama-Publikumspreis. Hoffentlich ein Anschieber für den Kinostart am 16. März.