Journalist, Förderer, Intendant

Peter Oswald, Förderer Neuer Musik überraschend verstorben

 

Was für ein tragischer Sommer für die österreichische Kulturlandschaft: fast wöchentlich muss man einen Toten beklagen, der überraschend verstorben ist. Am 4. August verstarb einer der großen Förderer Neuer Musik im Alter von 63 Jahren: Peter Oswald. Dem steirischen Herbst hat er seinen Stempel aufgedrückt, indem er dort die Neue Musik einführte und dadurch das Festival musikalisch erweiterte. Von 1988-1990 leitete Oswald das musikprotokoll, von 2000-2005 war er Intendant des steirischen Herbst.
„Eine Art impulsiver Universalgelehrter“ sei der Kulturmanager gewesen, schreibt Der Standard. „Peter Oswald öffnete vielen Menschen die Türen zu neuen klanglichen Welten“, würdigt der steirische herbst den vormaligen Intendanten. Große Musik(theater)produktionen prägten den steirischen herbst unter seiner Intendanz – „Begehren“ von Beat Furrer eröffnete das Kulturhauptstadtjahr Graz 2003 und wurde später von der renommierten Zeitschrift Opernwelt als Oper des Jahres ausgezeichnet. Weitere wichtige musikalische Höhepunkte seiner Ära waren „White Foam“ von Wolfgang Mitterer in einer Umsetzung von La Fura dels Baus, „Lost Highway“ von Olga Neuwirth oder Bernhard Langs „Das Theater der Wiederholungen“. Auch für „breitenwirksame Ausstellungen“ habe Oswald verantwortlich gezeichnet, und er habe zu einem der frühen und konsequenten Förderer des Theaterautors, -schauspielers und -regisseurs Händl Klaus gehört.
Gemeinsam mit seiner Frau, die auch in Filmkreisen höchst kompetente Expertin Barbara Franzen gründete er 1999 das Label „Kairos Musikproduktion“ für neue Musik.
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