Preise in Cannes vergeben

Alle Preisträger und Jury auf einem Blick

Michael Haneke ging leer aus, soweit man dies bei der ungeheuren Publicity, die er mit der Teilnahme seines Films „Happy End“ an den 70. Filmfestspielen überhaupt so bezeichnen kann, dafür wurde mit Sofia Coppola mal eine Frau für die beste Regie ausgezeichnet. Ein paar Überraschungen gab es, schon jetzt wird spekuliert ob der diesjährige Gewinner „The Square“ auch der an den Kionokassen wirtschaftlich erfolgreichste Palm d’Or-Sieger werden wird. Schon die ganze Woche wurde gemunkelt, dass der Schwede Ruben Östlund für seine bissige Gesellschaftsfarce „The Square“ gewinnen wird, er hat es  verdient, der Film kommt Ende des Jahres in die österreichischen Kinos.
Der Film um die Aids-Aktivistin Sophie (Adele Haenel) wurde mit dem großen Preis ausgezeichnet. Die visuell  begabte Regisseurin Sofia Coppola erhielt ihren Preis für den hochkarätigen Ensemblefilm „Betrogen“ („The Beguiled“). Der Preis für das beste Drehbuch teilen sich die beiden Griechen Efthimis Filippou und Yorgos Lanthimos  mit der Schottin für „You Wäre Never Really Here“, der zwar zwiespältig aufgenommen wurde, aber dafür mit dem Schauspieler Joaquin Phoenix aufwartet, der verdientermaßen einen Preis für seine Leistung bekam. Zum ersten Mal einen hochklassigen Preis bekam die deutsche Schauspielerin Diane Kruger für ihre Rolle als verzweifelte Mutter in Fatih Akins Thriller „Aus dem Nichts“. Der Jurypreis ging an das erschreckende Familiendrama „Nelybov“ des Russen Andrei Zvyginsev.

Palme d’Or: «The Square»
Grand Prix: «120 battements par minute»
Beste Regisseurin: Sofia Coppola
Bestes Drehbuch: Efthimis Filippou und Yorgos Lanthimos
Bestes Drehbuch: Lynne Ramsay
Beste Schauspielerin: Diane Kruger
Bester Schauspieler: Joaquin Phoenix
Jury-Preis: «Nelybov» («Loveless»)

Foto: Alberto Pizzoli/AFP