Parlament diskutierte über Musik & Film

Das Parlament wird gerade saniert, diskutiert wird woanders

Fragen der Weiterentwicklung der Kunst- und Kulturförderung bildeten einen weiteren Schwerpunkt in einer Diskussionsrunde im parlamentarischen Kulturausschuss. ÖVP, SPÖ, FPÖ und NEOS sprechen sich für eine rasche Ausarbeitung einer bundesweiten Kunst- und Kulturstrategie aus, um eine bessere Abstimmung der Schwerpunktsetzungen zwischen Bund und Ländern zu erreichen. Außerdem unterstützen alle Fraktionen eine Entschließung für die Stärkung des Musikunterrichts in den Schulen, beginnend bei den Volksschulen. Bis zum Plenum wollen sie den Antrag noch weiter präzisieren.

Mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ vertagt wurden mehrere Anliegen von Oppositionsparteien. Das betraf etwa zwei Anträge der NEOS.
Sie fordern die Einrichtung einer Kulturstiftung des Bundes sowie eine Neuordnung der Filmförderung, die aus Sicht der NEOS besser an das neue Medienumfeld angepasst werden sollte. Der Kultursprecher der NEOS Josef Schellhorn hält eine Anpassung der österreichischen Filmförderung an Änderungen der Medienlandschaft und des Filmmarkts für notwendig. Der Konsum von Filmen verschiebe sich immer mehr auf On Demand-Plattformen, konstatiert seine Kollegin Claudia Gamon. Die heimischen Förderstrukturen hätten sich diesem Wandel aber noch nicht angepasst. Die österreichische Filmförderung müsste daher neu aufgesetzt werden, um sie einheitlicher, klarer strukturiert und transparenter zu gestalten. Vor allem müsse man über die Möglichkeiten neuer Verwertungswege nachdenken, forderte sie. Dem stimmte Maria Smodics-Neumann (ÖVP) grundsätzlich zu. Die Filmförderung in der derzeitigen Form bediene jedoch sehr viele unterschiedliche Richtungen des Filmschaffens, gab sie zu bedenken. Wolle man die Filmförderung neu aufsetzen, müsse man auch die Betroffenen einbeziehen, eine Vertagung des Antrags sei daher sinnvoll.

Harald Troch (SPÖ) nutzte die Gelegenheit, einmal mehr eine deutliche Aufstockung des Österreichischen Musikfonds zu fordern.

Ein wichtiger Faktor, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für Kunst und Kultur zu begeistern, ist laut ÖVP-Kultursprecherin Maria Großbauer und FPÖ-Kultursprecher Walter Rosenkranz die möglichst frühe Vermittlung in den Schulen. Sie konstatieren übereinstimmend einen bedauerlichen Rückgang des Musikunterrichts vor allem in den Volksschulen während der letzten Jahre. Aus diesem Grund richten sie an den Kulturminister den Appell, gemeinsam mit dem Bildungsministerium und den Bundesländern nach Möglichkeiten zu suchen, wie neue Impulse in der musischen Ausbildung bzw. für den Musikunterricht gesetzt werden können.

Foto: Parlamentsdirektion /Peter Korrak