Sometimes it snows in April

Was für ein Jahr, wie viele außerordentliche Musiker sind schon in den ersten Monaten gestorben, nun ist wieder- angeblich an einer übergangenen Grippe – der große, kleine Prince dahingegangen. Der Musiker war nach Angaben der Polizei leblos in einem Aufzug von seinen Paisley-Park-Studios nahe Minneapolis aufgefunden worden.Mit nur 57 Jahren starb er am 21. April 2016.
Als er in den 1980-er Jahren mit Michael Jackson und Madonna das Dreigestirn der Popwelt bildete und insbesondere mit ersterem immer wieder verglichen wurde, ahnte niemand zu welchen Eskapaden der oft als Sexgott bezeichnete noch fähig sein würde. Immer wieder legte er sich mit der Musikindustrie an, ließ sogar Alben unter einem unaussprechlichen Synonym erscheinen, nur um in einem Rechtsstreit mit Warner Music nicht unterzugehen, zeigte vom Funk über Rock bis hin zu Psychodelik, dass er alle Genres beherrschte, verlangte von seinen Fans Kleiderregeln ( apricot und schwarz beim Wien-Konzert 1987) und blieb trotz alledem der große Unbekannte. Prince, der die Frauen so liebte, war nie einer, den die Fans liebten, man achtete ihn, betete ihn an aber er war kein Kumpeltyp. Und obwohl er sich nie als typisch Schwarzer sah, wusste er seine musikalischen Quellen zu würdigen und lud Leute wie Maceo Parker  oder Greg Boyer in seine Band: die waren Musiker  von James Brown und von den legendären Funkbands Parliament und Funkadelic.Neben den vielen Trauerkundgebungen von Kollegen wir Michael Jackson, Madonna, Spike Lee etc. kam auch aus dem weißen Haus eine Mitteilung: „Heute haben wir eine kreative Ikone verloren. Wenige Künstler haben den Sound und die Richtung der Popmusik so deutlich beeinflusst und so viele Leute mit ihrer Kunst berührt. Er war ein virtuoser Instrumentalist, ein brillanter Bandleader und ein elektrisierender Bühnenkünstler.“
Insgesamt gewann Prince sieben Grammy Awards bei 30 Nominierungen. Fünf seiner Songs wurden Nummer 1 in den Billboard Charts, 14 andere erreichten die Top 10. Für die Filmmusik zu „Purple Rain“ erhielt er den Oscar. Von ihm stammen Welthits wie „Purple Rain“, „Sign O‘ The Times“, „Kiss“ und „When Doves Cry“, „1999“, „Rasperry Beret“. Und leider, leider schneit es manchmal in April.