Es wirkt wie ein Blick in die Werkstatt: Da arbeitet einer, macht sich Gedanken, greift zur Gitarre, setzt sich ans Klavier. Lieder entstehen, Assoziationen folgen den Eingebungen der Momente. Sie sind Erinnerungen und Reflexionen aus der Perspektive des Privaten, persönlich, wertschätzend, emotional.
„Nell’attimo“ (Im Augenblick) ist das Skizzenbuch eines Cantautore, der die Vielfalt im Kleinen sucht, in der Klarheit von berührenden, melancholischen Liedern. Es ist ein Fest des Augenblicks, besungen mit der Hingabe eines Musikanten, der die Welt in Worte und Melodien fassen kann. Es geht Pippo Pollina dabei um Intensität und Gegenwart, aber nicht zwangsläufig nur um Harmonie. Schließlich ist nicht alles ruhig, nicht jeder Song ein Schulterklopfen, auch wenn das Versöhnliche ein Leitmotiv seiner Musik sein könnte.
Und wahrscheinlich wurden noch nicht viele deutsche Lieder ins italienische übertragen, aber Sven Regener widerfährt diese Ehre: E penso solo a te“ ist eine italienische Adaption von Pippo Pollina des Songs „Am Ende denke ich nur an dich“ von (Element of Crime).
Pippo Pollina: Nell’ Attimo (Jazzhaus Rec.)
Zum 60-er gabs ein Ständchen vom ebenfalls begabten Musikersohn Faber aka Julian Pollina: https://www.youtube.com/watch?v=eCgHlNQ2hYc