Mavie Hörbiger mit Itay Tiran in „Der Menschenfeind“ (Foto: Matthias Horn)
Zum dritten Mal vergibt die Gesellschaft der Freunde des Burgtheaters in diesem Jahr den nach der Doyenne des Burgtheaters benannten Elisabeth Orth-Preis: Geehrt wird 2024 die Burgtheaterschauspielerin Mavie Hörbiger.
Die Begründung für die Entscheidung der Jury:
„Mavie Hörbiger hat in der ablaufenden Saison eine enorme Vielfältigkeit ihrer Rollengestaltung gezeigt. Von der emanzipierten, selbstbestimmten Célimène in Molières „Der Menschenfeind“ in der Regie von Martin Kušej, über die Erna mit ihrer traurigen Ruchlosigkeit in „Kasimir und Karoline“ in der Regie von Mateja Koležnik bis zur Titelrolle in Ibsens „Peer Gynt“. Der Regisseur dieser Produktion, Thorleifur Örn Anarsson, begründete die Besetzung mit „ihrem souveränen Spiel zwischen Komik und tiefster Erschütterung und mit ihrem sensiblen Umgang mit Sprache“. Die Jury hat sich dieser Beurteilung angeschlossen. Darüber hinaus gab Mavie Hörbiger dieser Figur durch ihre Körpersprache eine starke Verletzlichkeit und schuf eine neue Sicht auf die oft dargestellte Rolle. Die Schauspielerin ist in ihrer Darstellung immer klar und präzise und kann mit wenigen Mitteln eine Figur kreieren.“
Die feierliche Preisverleihung findet im Herbst im Rahmen einer Matinee der Freunde des Burgtheaters statt.
Mavie Hörbiger wurde 1979 in München geboren und begann ihre Theaterkarriere 2001 am Schauspiel Hannover. 2008 arbeitete sie zum ersten Mal in Wien am Theater in der Josefstadt, seit 2011/12 gehört sie zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. Neben ihrer Theaterarbeit ist Mavie Hörbiger für Film- und Fernsehproduktionen tätig. 2001 erhielt sie die Romy als „Beliebtester weiblicher Shootingstar“. 2016 wurde sie von der Deutschen Akademie für Fernsehen in der Kategorie „Beste Nebenrolle“ und 2016 sowie 2022 für den Nestroy-Theaterpreis nominiert. 2021 wurde sie in der Kategorie Kulturerbe von der Zeitung Die Presse als „Österreicherin des Jahres“ ausgezeichnet.
Im Juni ist Mavie Hörbiger am 21. und 25. Juni in „Peer Gynt“ sowie am 29. Juni in „Der Menschenfeind“ zu erleben.