Wer die Kolumnen bzw. die nicht umhäufig eingestreuten selbstreferenziellen Anekdoten der österreichischen Schriftstellerin Doris Knecht kennt, wird sich in ihrem neuen Roman sofort heimisch fühlen. Da gibt es die Partie am Land, wo sie ihr Häuschen hat und die meiste Zeit mit ihrem Hund lebt, da gibt es den Nachwuchs, die Zwillinge, die mittlerweile studieren, die Schwestern und die Freundinnen in Wien, oder halt wie sie schreibt in der Stadt. Vieles beruht auf wahre Tatsachen, so wie das große Kamp-Hochwasser, das Suzie Quatro.Konzert oder ihre Karriere als Journalistin, ob der ominöse Friedrich wirklich Winzer ist, darüber dürfen wir rätseln.
Oder uns einfach in die Geschichte vertiefen, die von einer sehr sympathischen Frau handelt, die sich mit den verschiedenen Arten der Liebe auseinandersetzt. Wenn sie verliebt ist, klingt sie wie ein Teenager, wenn sie die Hochzeit ihrer Freundin mutvorbereitet, schon etwas abgeklärter.
Die Schauspielerin Nina Petri verleiht in der gesprochenen Fassung der Erzählerin genau die richtige Stimme, sie erzählt unaufgeregt mit viel Wärme vom Leben einer Frau am Anfang des letzten Lebensdrittels. Da kann einem der Verlust eines Zahnes schon zusetzen, wenn man sich auf der anderen Seite gerade wieder richtig verlieben will!
Doris Knecht: Ja, nein, Vielleicht (Hanser) Gesprochen von Nina Petri (Argon) Euro 20,-