Album der Woche: M von Mathea

Ihre Singles „2x“ und „Chaos“ trafen punktgenau einen Nerv und wurde innerhalb kürzester Zeit zu Hits. Platz 1 in den österreichischen Singlecharts sowie 5 Wochen auf 1 in den Airplay-Charts, eine Platin-Schallplatte, sowie 30 Millionen Spotify-Streams und satte 15 Millionen YouTube-Aufrufe, inklusive einer Platzierung in der Liste der „Artists to Watch“ 2019. Und nun das erste Album der Senkrechtstarterin Mathea.

Die 20-jährige Salzburgerin hat in zwei Jahren eine Karriere hingelegt, die Staunen lässt. Sie kam aus der Provinz nach Wien, fing zu studieren an und überlegte sich – ganz ohne Sicherheitsnetz – dass sie doch lieber ihrer Leidenschaft der Musik nachgehen wolle. Innerhalb kürzester Zeit gelang es der Sängerin sich ein Netzwerk aufzubauen, sich mittels Songwriting-Workshops weiterzubilden und von den Medien wahrgenommen zu werden. Mit ihren Singles verkörpert sie ein Lebensgefühl, das mehr als die Anfangzwanziger-Generation anspricht. Ungeschönte Ehrlichkeit ist das Markenzeichen von Matheas Songs. Rough und echt wie das Leben selbst.
„Die Texte bleiben komplett bei der Wahrheit – für mich zumindest, denn ich habe das alles genauso erlebt“, so die Musikerin. Diese Normalität und die bewusste Abgrenzung zu kitischigen Metaphern bringt ihr unglaubliche Sympathien ein . „Ich bin nicht diejenige, die im Sonnenuntergang von der Liebe überkommen wird, sondern wo es eher auf dem Weg zum Einkaufen passiert“, erklärt Mathea („Als Kind litt ich unter diesem ungewöhnlichen Namen, jetzt taugt er mir sehr“) die Ideen für ihre Texte. 70 Songs schrieb sie in den letzten 20 Monaten, davon die Geeignetsten auszuwählen, war keine leichte Aufgabe, wie man sich vorstellen kann. „Ich war letzten Sommer in Berlin bei Songwriting-Sessions und da ist echt etwas weitergegangen. Die Stadt ist so inspirierend, so der Zeit voraus und die Arbeit, gemeinsam mit anderen Songs zu entwickeln, war von viel Freude getrieben. Ich habe so viel erlebt und dies ist alles in die Songs eingeflossen“, schwärmt sie von der ihrer Meinung nach relevantesten Musikstadt Europas. „Dort spielt es sich einfach in allen Bereichen ab, die sind allen anderen immer um zwei Schritte voraus.“
Es ist schwierig eine Genre-Bezeichnung für Mathea zu finden, Deutschpop klingt fast zu altmodisch, denn man hört genau durch, dass sie privat sehr viel Rap hört und daher diesen Groove auch in ihre Rhythmen einfließen lässt. Urban ist das Wort, das Marketer gerne verwenden, um neue frische Hipster-Produkte anzupreisen, vielleicht gilt es auch für ihre Musik. Mathea ist unbekümmert, wie sie eingeordnet wird, wichtig ist ihr der Albumtitel M. Dieser Buchstabe hat für die Musikerin eine ganz besondere Bedeutung, er ist ihr Zuhause, in dem sie alle ihre Erlebnisse und Geschichten hineinverpackt hat. „Ich gebe auf diesem Album alles preis, was mir in den letzten Jahren passierte, da ging es nicht immer nur aufwärts, vieles ist auf der Strecke geblieben, aber wenn man darüber reflektiert, kann man auch wieder Positives entdecken und das Leben weitergehen“, zeigt sie sich von der optimistischen Seite. Gab es je den Gedanken, den Album-Release (1.5.) zu verschieben, da leider auch keine dazugehörige Tour derzeit stattfinden kann? „Natürlich habe ich auch gehadert und zwischen Hoffen und Bangen geschwankt, aber jetzt müssen wir uns der Situation stellen. Wir werden die Tour im September nachholen, bis dahin werde ich zwar auch im Netz einiges machen, aber live mit Band und Publikum zu musizieren, ist das Beste.“
Mathea: M (Sony)