Filmfestival in Linz: Crossing Europe 2023

Die Intendantinnen Sabine Gebetsroither & Katharina-Riedler haben wieder ein eindrucksvolles Programm zusammengestellt (Foto: Violetta-Wakolbinger)

Das Crossing Europe Filmfestival Linz findet heuer zum 20. Mal statt und positioniert Linz von
26. April bis 1. Mai einmal mehr als cinephilen Treffpunkt für zeitgenössisches Autor*innenkino aus Europa.

139 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 45 Ländern ermöglichen dem Publikum bei Österreichs drittgrößtem Filmfestival – nach Viennale und Diagonale – eine filmische Reise von Grönland bis ans Schwarze Meer und präsentieren unkonventionelle, sozialkritische sowie künstlerisch ambitionierte Perspektiven der jungen Generation von Filmemacher*innen aus Europa. Unter den gezeigten Arbeiten befinden sich zahlreiche Uraufführungen sowie international ausgezeichnete Filme, die erstmals in Österreich zu sehen sein werden.
Filmschaffen mit Oberösterreichbezug ist ebenfalls seit jeher Teil der Festival-DNA und auch 2023 in der Local Artists-Wettbewerbssektion vertreten.
Mit der YAAAS! Jugendschiene verfolgt Crossing Europe zudem das Ziel, Jugendliche durch ein ganzheitliches Angebot an Filmvermittlung, Erwerb von Medienkompetenz und DIY-Videoproduktion fürs Kino und die Kunstform Film zu begeistern.
Crossing Europe ermöglicht als lebendige Filmveranstaltung seit mittlerweile 19 Jahren Einblicke in einen Kontinent mit komplexer Geschichte, konfliktträchtiger Gegenwart und doch hoffnungsvoller Zukunft. Diesem Ansatz ist unter dem Motto „Europe, we need to talk!“ auch das Festivalprogramm der 20. Ausgabe gewidmet. Rund 120 Filmgäste aus dem In- und Ausland werden in Q&As und Talk-Veranstaltungen spannende Einblicke in die Filmbranche geben.
Neben Filmgesprächen und -erlebnis werden zahlreiche weitere Highlights, wie etwa ein Crossover-Projekt mit dem Lentos Kunstmuseum Linz oder die Nightline mit Live-Acts und DJs, das Festivalprogramm abrunden.
Mit dem Cinema Next Europe Club wird bereits zum vierten Mal ein mehrtägiger Filmcampus für eine Gruppe junger Filmschaffender aus dem In- und Ausland angeboten.
Festivalflair und entspannte Atmosphäre in der Innenstadt wird wieder der angestammte Festivalbezirk rund um das OK Linz und den Ursulinenhof bieten, mit den Festivalkinos Moviemento, City-Kino und Central in unmittelbarer Nähe.
Neben den vier Wettbewerbssektionen (Competition Fiction, Competition Documentary, YAAAS! Competition und Competition Local Artists) sind auch die etablierten Schienen Arbeitswelten („Kunst ist auch nur ein Job“), European Panorama Fiction & Documentary (Highlights der aktuellen Festivalsaison) und Nachtsicht (dem Fantastischen Film verpflichtet) Teil der Programmstruktur. Die Reihe Architektur und Gesellschaft trägt heuer den Titel Ganz schön hässlich und der diesjährige Tribute-Gast ist die griechische Schauspielerin Angeliki Papoulia.
Anlässlich des Festivaljubiläums werden zudem zwei Highlights der Anfangsjahre erneut auf der großen Leinwand zu sehen sein, eines davon als Kick-off-Veranstaltung bereits vor Festivalbeginn als Open Air- Filmevent beim Lentos Kunstmuseum am 20. April.
Mit Crossing Europe@home werden auch wieder Festivalelemente für zuhause geboten, dazu zählen etwa Live-Streams von Talks und fünf ausgewählte aktuelle Festivalfilme auf der heimischen Streaming-Plattform
Kino Vod Club.
Nach dem Festival gibt es zudem die Gelegenheit in Wien, Dornbirn, Ebensee, Innsbruck, Salzburg, Freistadt und Linz nochmals ausgewählte Festivaltitel auf großer Leinwand zu erleben.
Beim Auswahlprozess der Filme wurde wie schon in den Vorjahren ein Fokus auf Diversität und ein ausgewogenes Gender-Programming gelegt, rund 53% der Filme im Gesamtprogramm sind von Frauen (mit)inszeniert. Auch 2023 wurden wieder konkrete Schritte für nachhaltige, klimaschonende Festivalarbeit gesetzt, Crossing Europe trägt erneut das Label „KlimaKultur-GreenEvent OÖ“.
Die intensive internationale Zusammenarbeit mit unseren Partnerfestivals im europäischen Festivalnetzwerk „Moving Images Open Borders (MIOB)“ wurde ebenfalls erfolgreich fortgeführt.

ZAHLEN & FAKTEN
Im offiziellen Programm erwarten das Festivalpublikum insgesamt 139 ausgewählte Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 45 verschiedenen Ländern – insgesamt 95 Premieren (18 Weltpremieren, 3 Internationale Premieren und 74 Österreich-Premieren). Davon wurden, im Sinne eines ausgewogenen Gender-Programmings, knapp 53% der Filme im Gesamtprogramm von Frauen* (mit)inszeniert.
An die 600 akkreditierte Film-, Presse- und Branchengäste aus dem In- und Ausland werden zum Filmfestival erwartet, darunter erneut Filmstudierende sowie rund 120 Filmgäste.
2023 werden Geld- und Sachpreise im Wert von rund € 26.500,- in den vier Wettbewerbssektionen sowie € 3000,- an den Preisträger*innenfilm des MIOB New Vision Awards (S. 26) vergeben, im Rahmen der Preisverleihung am 30. April, 19:30 Uhr im Ursulinensaal (und als Online-Stream auf
www.crossingeurope.at).

FINANZLAGE
2023 ist für die gesamte Kulturbranche finanztechnisch kein einfaches Jahr, so auch für Crossing Europe. Inflationsabhängige Mehrkosten und die Notwendigkeit Gehälter und Honorare einigermaßen fair und sozial anzupassen stellen die größte budgetäre Herausforderung dar. Zudem kämpft die Veranstaltungsbranche nach wie vor mit stark schwankenden Besucher*innenzahlen, was möglicherweise auch bei den Ticketerlösen spürbar werden könnte.
Dennoch ist das Festivalteam vorsichtig optimistisch in Bezug auf die Jubiläumausgabe. Erfreulicherweise darf das Festival erneut auf langjährige Fördergeber (Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Land Oberösterreich, Stadt Linz, CREATIVE EUROPE, VdFS, FAMA und AK OÖ/Kultur u.a.) zählen, und auf Veranstaltungs- und Sponsoringpartner (wie z.B. OÖ Landes-Kultur GmbH, Moviemento/City-Kino, Central, Lentos Kunstmuseum Linz, Trumer Privatbrauerei und Linz AG). Auch die Partnerschaft mit der ÖBB wird 2023 weitergeführt. Das Gesamtbudget für das Festivaljahr 2023 beträgt rund 870.000 EUR.
Das gesamte Programm ist unter www.crossingeurope.at abrufbar.