Franz-Grabner-Preise 2022 vergeben

Martin Traxler (ORF), Danielle Proskar, Sharon Nuni (ORF), Weina Zhao, Judith Benedikt
(Foto: S. Reiser)

Im Rahmen der 25. Diagonale in Graz wurde der mit je € 5.000 dotierte Franz-Grabner-Preis in den Kategorien Kinodokumentarfilm und Fernsehdokumentarfilm verliehen. Der Preis wird von Familie Grabner, AAFP, ORF und der Diagonale im Andenken an den ORF-Journalisten Franz Grabner (1955–2015) organisiert. Prämiert wird ein im ethischen und moralischen Sinne verantwortungsvoller und glaubwürdiger Umgang der Filmschaffenden mit ihrem Medium.

——— Als bester Kinodokumentarfilm setzte sich Weiyena – Ein Heimatfilm von Weina Zhao und Judith Benedikt (AT 2020) durch.
Ebenfalls nominiert waren WOOD – Der geraubte Wald von Ebba Sinzinger, Michaela Kirst und Monica Lăzurean-Gorgan (AT/DE/RO 2020) und Marko Feingold – Ein jüdisches Leben von Christian Krönes, Florian Weigensamer, Christian Kermer und Roland Schrotthofer (AT 2021).

——— Preisträger in der Kategorie Fernsehdokumentarfilm ist Erich Fried – Dichter im Porzellanladen von Danielle Proskar (AT 2021).
Weiters nominiert waren Aller Anfang – Der Weg der Hebammen von Karin Berghammer (AT 2020) sowie Ischgl im Ausnahmezustand (AT 2020) und Das große Schweigen (AT 2020) von Ed Moschitz.

Der im Andenken an unseren verstorbenen Kollegen Franz Grabner gestiftete Preis ist uns und der gesamten Branche Auftrag und Verpflichtung, sein Vermächtnis hochzuhalten und zu pflegen: sein Engagement für das österreichische Filmschaffen, seine humanitäre Weltanschauung und sein Mut, neue Wege des Erzählens zu finden und zu fördern. Alle Produktionen, die dieses Jahr nominiert waren, lösen diesen Anspruch ein. Sie haben eine kulturell-gesellschaftliche Aussage und behandeln brisante Themen mit einer klaren Handschrift. Besonders freue ich mich über die Auszeichnung für Erich Fried – Dichter im Porzellanladen, eine Produktion, die die Kulturabteilung des ORF-Fernsehens mit ORF/3sat und der epo-film koproduziert hat. Regisseurin Danielle Proskar hat einmal mehr bewiesen, dass sie literarische Inhalte auf zauberhafte Weise erzählen kann, ihre TV-Filme aber trotz ihrer Zugänglichkeit nie an Tiefe verlieren. Erich Fried hat sein Leben lang gegen den Krieg angeschrieben, selbst in Zeiten, als sein radikaler Pazifismus für viele unbequem schien. Umso aktueller scheint sein Porträt in der heutigen Zeit“, betont die Ressortleiterin der ORF-TV-Kulturdokumentationen Sharon Nuni.