Ifpi: Global Music Report

26,2 Milliarden US-Dollar Gesamteinnahmen zu Handelspreisen. Streaming-Einnahmen erreichen 17,5 Milliarden US-Dollar (+ 11,5%). 589 Millionen Streaming-Abonnenten weltweit. Umsatz mit physischen Tonträgern weiterhin robust (+ 4%) – jeder zweite physische Tonträger wird in Asien gekauft. Österreichischer Musikmarkt wächst mit plus 13% stärker als der Weltmarkt

Der weltweite Verband der Recording Industry IFPI veröffentlichte heute in London die Marktdaten für den globalen Musikmarkt 2022. Die Einnahmen zu Handelspreisen legten um 9% auf insgesamt 26,2 Milliarden US-Dollar zu. Hauptverantwortlich für dieses Wachstum waren erneut die Zuwächse bei den kostenpflichtigen Streaming-Abos, die um 10,3% auf 12,7 Milliarden US-Dollar kletterten. Das gesamte Streaming-Segment – kostenpflichtige Abos und werbefinanzierte Services – wuchs um 11,5% auf 17,5 Milliarden US-Dollar und repräsentiert damit bereits zwei Drittel der globalen Musikeinnahmen. Ende 2022 wurde auf allen Plattformen ein neuer Höchstwert von 589 Millionen Streaming-Abonnenten gezählt.

Nach Jahren des Rückgangs erwiesen sich in 2022 auch die physischen Tonträger – vor allem CDs und Vinyl-Schallplatten – als robustes Marktsegment und erzielten ein Umsatzplus von 4%. Besonders nachgefragt sind Tonträger in Asien, wo knapp 50% aller physischen Umsätze erzielt werden. Die über das weltweite Netz von Verwertungsgesellschaften inkassierten Lizenzeinnahmen stiegen um 8,6% und erreichen wieder das Niveau vor der Pandemie.

In 2022 legten die Umsätze mit Recorded Music auf allen Kontinenten zu:

  • In Asien wuchsen die Umsätze um 15,4%, wobei der größte Markt – Japan – ein Plus von 5,4% verzeichnete. China, der zweitgrößte Markt in Asien, legte um 28,4% zu und liegt damit im internationalen Ranking der Einzelmärkte zum ersten Mal unter den Top-5.
  • Australasien verzeichnete ein Wachstum von 8,1%, eine Steigerung gegenüber dem Plus des Vorjahres von 4,7 %.
  • Die Einnahmen in Europa, dem zweitgrößten regionalen Musikmarkt der Welt, wuchsen um 7,5%, wobei die drei größten Märkte in Europa durchwegs Zuwächse verzeichneten: Großbritannien (+ 5,4%), Deutschland (+ 2,2%) und Frankreich (+ 7,7%).
  • Lateinamerika legte sprunghaft um 25,9% zu und wächst seit mehr als 10 Jahren. Alle Einzelmärkte in dieser Region verzeichneten ein zweistelliges Wachstum.
  • Naher Osten, Nordafrika und Subsahara-Afrika – In diesen Regionen werden überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten von mehr als 30 % bei allerdings noch niedrigeren absoluten Umsatzwerten erzielt.
  • USA & Kanada – gemessen am Musikumsatz die weltweit größte Region – legte 2022 um 5% zu. Der größte Einzelmarkt der Welt, die USA, wuchs um 4,8% und erreichte erstmals Einnahmen von mehr als 10 Milliarden US-Dollar. Die Musikumsätze in Kanada stiegen um 8,1%.

Der österreichische Musikmarkt lag in 2022 mit einem Plus von 13% vergleichsweise deutlich über dem weltweiten Wachstum. Der Streaming-Anteil machte in Österreich bereits 80% der Gesamtumsätze aus, während dieser Anteil weltweit bei 67% lag.

Der Global Music Report kann hier heruntergeladen werden.

Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft – IFPI Austria: „Auch auf den internationalen Musikmärkten stehen die Zeichen auf Wachstum. Die hohen Investitionen in die Digitalisierung, das Risiko und das langjährige Engagement machen sich nun nach und nach bezahlt. Die Kernaufgabe eines Labels bleibt aber immer gleich – neue Talente finden und intensiv mit Musikschaffenden zusammenarbeiten, damit sie ihr gesamtes kreatives und kommerzielles Potenzial ausschöpfen können.