Mehr Geld für Musik

Hat mehr Geld für Kultur erwirkt: Stadträtin Veronica Kaup-Hasler

Der Kulturausschuss des Wiener Rathaus hat mit den Stimmern aller Parteien die Finanzierung des Pilotprojekts „Vienna Club Commission“ beschlossen. „Wien hat eine Klubkultur, Wien braucht seine Klubkultur“, erklärt dazu Veronica Kaup-Hasler. Derzeit gebe es mindesten 80 entsprechende „Locations“, die Lage sei zum Teil unübersichtlich, die Forderungen der Szene hingegen vielfältig und berechtigt, so die Kulturstadträtin. „Nach einer fundierten Analyse haben wir daher einen bewusst offenen Prozess eingeleitet, der den Ansprüchen aller Beteiligten gerecht werden soll.“ Die Pilotierung der „Vienna Club Commission“ übernimmt mica (music austria; Antragsteller bei MA7). Das Commission-Team soll bis spätestens Sommer 2020 etabliert sein. Die „Vienna Club Commission“ soll in Folge selbstständig bzw. eigenständig“ operieren. An eine langfristige Koppelung an MICA ist vorerst nicht gedacht.

Höherdotierung Musikbudget 2020 um 1,5 Mio. Euro
Die „Vienna Club Commission“ ist nur eine der Neuerungen, mit denen Kaup-Hasler zeitgenössisches Musikschaffen als Kernthema der Stadt verankern will. Insgesamt erfährt der Musikbereich für 2020 eine Höherdotierung von rund 1,5 Mio Euro, was einer über sechs prozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahr gleichkommt (2019: 24.710.000 Mio. Euro; 2020: 26.271.000 Mio. Euro). Davon profitieren in besonderem Maße die kleinen Orchester, Ensembles sowie Projekte, womit die stark prekäre Arbeitssituation der freien Szene verbessert wird. Und zwar spartenübergreifend: So wurde im gestrigen Gemeinderatsausschuss die Anhebung der Subvention für das Vorzeige-Festival Klangforum Wien (um 150.000 Euro auf insgesamt 900.000 Euro) ebenso beschlossen, wie die für den Jazz-Tempel Porgy & Bess (um 30.000 Euro auf insgesamt 140.000). Zusätzlich wird der Rahmen für einzelne Musikprojekte um 30 Prozent erhöht sowie in die Entwicklung von Stipendienprogrammen investiert.
Der Mensch im Zentrum
„Wenn Wien weiterhin seinem Ruf als Welthauptstadt der Musik gerecht werden will, dann müssen wir investieren und nicht bloß Denkmalpflege betreiben“, so die Forderung Kaup-Haslers unter dem Titel „Fair Pay“. Daher wird im Dialog mit der freien Szene eine Honoraruntergrenze besprochen, die als Empfehlung für zukünftige Einreichungen bei der MA 7 angeführt werden soll. Oft mangele es an den „vermeintlich einfachen Dingen“, erklärt die Stadträtin, weshalb für 2020 auch punktuelle Infrastrukturmaßnahmen geplant sind, die kleinen Institutionen und Veranstaltungsräumen, aber auch Probenorten die einmalige Erneuerung von technischem Equipment ermöglichen.