Ifpi-Geschäftsführer Franz Medwenitsch ist naturgemäß erfreut über das Wachstum der Musikbranche
• Dynamisches Wachstum bei Streaming hält an (+ 20%)
• Physischer Markt dank steigender Vinyl-Umsätze (+ 17%) stabil
• Miley Cyrus und Metallica top in den Halbjahres-Charts
98,3 Millionen Euro haben österreichische Musikfans von Jänner bis Juni 2023 für Streaming-Abos, CDs, Downloads und Vinyl-Schallplatten ausgegeben – ein deutliches Umsatzplus von 15,5% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022.
Streaming-Abos immer beliebter – 8,6 Milliarden Songs gestreamt
Der Umsatz mit den Streaming-Angeboten von Spotify, Apple, Amazon, YouTube und Co. stieg um 20% auf knapp 82 Millionen Euro an und dominiert damit den österreichischen Musikmarkt (83% Marktanteil). 8,6 Milliarden im ersten Halbjahr gestreamte Songs (+ 18% im Vorjahresvergleich) untermauern die weiterhin wachsende Beliebtheit von Musikstreaming in Österreich.
Innerhalb des Streaming-Marktes wachsen werbefinanzierte Audio-Angebote (+ 37%) und Musikvideo-Bezahlabos (+ 28%) überproportional stark, allerdings bei vergleichsweise niedrigen Umsätzen. Neben attraktiven Angeboten scheint sich im werbefinanzierten Marktsegment auch der infolge der EU-Copyright-Richtlinie verbesserte Rechtsschutz auszuwirken. Die EU stellte mit dieser intensiv diskutierten Richtlinie klar, dass die großen Online-Plattformen urheberrechtliche Verantwortung tragen und Lizenzen für geschützte Inhalte erwerben müssen.
In Relation zu den – auch in Österreich – immens hohen Einnahmen der Plattformen YouTube, Meta, TikTok und Co., sind die Lizenzeinnah-men der heimischen Musikwirtschaft mit rund sechs Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023 noch auf niedrigem Niveau. Hier besteht ein großes Wachstumspotenzial für die Zukunft.
Physischer Markt in Österreich stabil – Vinyl holt auf, was die CD verliert
Die Nachfrage nach Vinyl-Schallplatten hält auch im ersten Halbjahr 2023 ungebremst an. Der Umsatz mit dem Kultprodukt stieg um 17% auf 5,4 Millionen Euro an, was einen Marktanteil von bereits 5,5% bedeutet. Mit Musik-CDs wurde ein Umsatz von 8,4 Millionen Euro erzielt (ein Minus von knapp 10%). Insgesamt präsentiert sich der physische Musikmarkt in Österreich stabil, bei einem nur noch kleinen Minus von einem Prozent. Der Rückgang bei CDs wird durch die steigenden Schallplatten- Verkäufe nahezu gänzlich kompensiert.
„72 Seasons“ von Metallica führen Alben-Verkaufscharts an
An der Spitze der Alben-Charts steht im ersten Halbjahr 2023 „72 Seasons“, das elfte Studio-Album der US-amerikanischen Metal-Legenden Metallica. Gefolgt von Taylor Swift mit „Midnights“ und dem österreichischen Rapper Raf Camora, der in seinem Album „XV“ dem 15. Wiener Gemeindebezirk Fünfhaus ein musikalisches Denkmal setzt. Gemeinsam mit Bonez MC belegt er mit dem Album
„Palmen aus Plastik 3“ auch noch Platz 8. Das Neujahrskonzert 2023 der Wiener Philharmoniker mit Franz Welser-Möst verpasst mit dem elften Platz nur ganz knapp die Top 10 der im ersten Halbjahr meistverkauften Alben.
Top 10 Alben-Verkaufscharts 1. Halbjahr 2023
1. Metallica: 72 Seasons
2. Taylor Swift: Midnights
3. Raf Camora: XV
4. Nina Chuba: Glas
5. Rammstein: Zeit
6. Harry Styles: Harry ́s House
7. Metro Boomin: Heroes & Villains
8. Maneskin: Rush!
9. Bones MC & Raf Camora: Palmen aus Plastik 3
10. P!nk: Trustfall
„Flowers“ von Miley Cyrus erfolgreichster Song
Miley Cyrus liefert mit ihrem Hit „Flowers“ den erfolgreichsten Song der ersten sechs Monate 2023 in Österreich ab, gefolgt von Udo Lindenberg & Apache 207 mit „Komet“ und David Guetta & Bebe Rexha mit „I ́m Good (Blue). Der erfolgreichste österreichische Song „All Night“ von Raf Camora & Luciano belegt Platz 13.
Top 10 Single-Verkaufscharts 1. Halbjahr 2023
1. Miley Cyrus: Flowers
2. Udo Lindenberg & Apache 207: Komet
3. David Guetta & Bebe Rexha: I ́m Good (Blue)
4. Nina Chuba: Widberry Lillet
5. Miksu/Macloud & Makko: Nachts wach
6. Eminem: Mockingbird
7. Tom Odell: Another Love
8. Sam Smith & Kim Petras: Unholy
9. Ayliva feat. Mero: Sie weiß
10. Rema: Calm Down
Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft: „Nach schwierigen Jahren wächst der Musikmarkt wieder, in Österreich und auch international. Gleichzeitig stehen wir bei KI-generierter Musik vor der nächsten großen Herausforderung – rechtlich, wirtschaftlich und auch kulturell. Originäre von Menschen geschaffene Musik darf nicht entwertet werden, denn die Einnahmen aus geschützten Werken sind und bleiben der wichtigste Anreiz für kreatives Schaffen.“