ORF-Generaldirektor Roland Weißmann skizzierte Eckpunkte der Unternehmensstrategie „ORF 2030″
Bei der am 19.9. stattgefunden Publikumsratsitzung präsentierte ORF-GI Roland Weißmann seine Visionen für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den nächsten Jahren: „Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist im digitalen Zeitalter unverzichtbar für das Funktionieren von Demokratie und Gesellschaft. Mit der neuen Unternehmensstrategie ‚ORF 2030‘ schaffen wir ein modernes Framework, um flexibel auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können. Das unter Mitwirkung von mehr als 1.500 Kolleginnen und Kollegen gemeinsam erarbeitete Dokument wird dazu beitragen, die Marktführerschaft in allen Medien zu halten, die gesellschaftliche Akzeptanz des ORF zu steigern und den Unternehmenserfolg langfristig abzusichern. Wir setzen den eingeleiteten Wandel vom klassischen Broadcaster zur multimedialen Public-Service-Plattform mit neuen Impulsen, einem umfassenden Reformkonzept und der neuen Positionierung als ‚ORF für alle‘ fort. Als solcher wollen wir relevantes Programm für alle Menschen in Österreich bieten und die Gesellschaft in all ihrer Vielfalt abbilden. Der ORF der Zukunft ist nahe am Publikum, innovativ und multimedial erfolgreich. Er wird stark genutzt, genießt hohes Vertrauen und wird breit akzeptiert. In den kommenden Wochen werden wir die inspirierende Arbeit an unserer neuen Unternehmensstrategie zu einem positiven Abschluss bringen.“
Die Strategie wurde in einem partizipativen Prozess unter Mitwirkung von mehr als 1.500 Kolleginnen und Kollegen erarbeitet und steht unter dem Motto „Der ORF für alle“. Diesem Leitmotiv folgend zielt der ORF darauf ab, relevantes Programm für alle zu bieten und die Gesellschaft in ihrer Vielfalt abzubilden. Hierfür hält der ORF an seinem umfassenden Content-Portfolio aus Information, Kultur, Sport und Unterhaltung sowie an allen neun Landesstudios und seiner multimedialen Flotte in ihrer derzeitigen Ausprägung fest, um die gesamte Bevölkerung weiterhin mit öffentlich-rechtlichen Inhalten zu erreichen.
Um jedoch erfolgreich zu bleiben, so die Grundannahme, muss sich der ORF verändern. Daher vollzieht der ORF den „Streaming-Shift“: Er strebt eine neue Balance in der Ressourcenverteilung zwischen Fernsehen, Radio und Online an, investiert vermehrt in digitale Produkte und baut das Social-Media-Angebot für junge Zielgruppen aus.
Empfehlung des ORF-Publikumsrats zu Kunst und Kultur
– stärkere Berücksichtigung von Baukultur und ihrer Bedeutung im Alltag
— verstärkte Thematisierung der „Verschandelung“ von Kulturlandschaften sowie positiver Gestaltungsbeispiele
— Sicherstellung des niederschwelligen Zugangs zu Kulturthemen für Bevölkerungsgruppen, die sonst kaum oder keinen Zugang dazu haben
— auch sprachlich verständlichere Vermittlung von Kunst und Kultur insbesondere an Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen sowie insgesamt mehr Bildung in Kunst- und Kulturfragen für junge Zielgruppen-
stärkere Involvierung der Landesstudios in die schulische Kulturvermittlung
— eine breite Berichterstattung über Kultur- und insbesondere Musikveranstaltungen aus den Regionen
— Information junger Zielgruppen auch über Bildungs- und Berufswege im Kunst- und Kulturbereich,
– Gewährleistung kritischer journalistischer Distanz auch in der Kunst- und Kulturberichterstattung sowie
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– Verankerung von Kunst und Kultur als Querschnittsthema der Berichterstattung über spezifische Kunst- und Kulturformate hinaus