ORF: Spätnachts Premiere von „Waldheims Walzer“

Ausgezeichnet als Bester Dokumentarfilm bei der Berlinale und Österreichs Oscar-Kandidat: Am 17. Mai zeigt ORF 2 um 23.05 Uhr „Waldheims Walzer“ von Ruth Beckermann.
Die Regisseurin zeigt sich ob des Termins einigermaßen verwundert: „30 000 Zuseher bei Waldheims Walzer“ in österreichischen Kinos haben gezeigt, wie groß das Interesse an politischen Dokumentarfilmen gerade heute ist. Umso weniger verständlich ist es daher, dass der ORF die Erstausstrahlung eines von ihm mitfinazierten österreichischen Films im Spätabendprogramm versteckt. Noch dazu in einem Schwerpunkt zum Ende des 2. Weltkrieges. Warum packt man WALDHEIMS WALZER da hinein? Der Film spielt 40 Jahre nach Kriegsende und läutet das Ende der langen lügenhaften österreichischen Nachkriegszeit ein. Die Haltung des ORF zum österreichischen Film ist nicht nachvollziehbar. Es wird weder das in den letzten Jahren gewachsene Publikumsinteresse für die Vielzahl an international gefeierten österreichischen Spiel- und Dokumentarfilmen in der Programmierung berücksichtigt, noch das enorme kreative Potenzial der österreichischen Filmschaffenden genützt. Gerade in der jetzigen Krise wären Aufträge des öffentlich-rechtlichen Senders zur Entwicklung neuer Stoffe besonders an kleine Firmen nicht allein notwendig, sondern spannend!“
„Waldheims Walzer“ ist ein Film über Lüge und Wahrheit. Über »alternative Fakten«. Über individuelles und kollektives Bewusstsein. Eine Analyse der Entlarvung des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kurt Waldheim durch den Jüdischen Weltkongress. Und ein Lehrstück über den erfolgreichen Einsatz von antisemitischen Parolen und populistischer Propaganda während eines Wahlkampfes.
Waldheims Walzer“, ORF 2, dokFilm, SO, 17. Mai, 23.05 Uhr