Paula Wessely: Licht und Schatten

Eine große Karriere zwischen leichter Muse, Burgtheater und Nazi-Propaganda: Paula Wessely 1966 (Foto:ORF)

1934. Mit dem Operettenfilm „Maskerade“ wird die 27-jährige Schauspielerin Paula Wessely zum Star. Ein Ruhm, der die Wienerin bald aber auch in den Fokus der nationalsozialistischen Propaganda rückt. Entsprechende Filmrollen bringen ihr nach dem Krieg ein zeitweiliges Auftrittsverbot am Burgtheater ein. Später entschuldigt sich „die“ Wessely öffentlich. Das begeisterte Publikum hatte ihr da längst verziehen.
Paula Wessely war Österreichs Beitrag zu einer Reihe großer, weiblicher Filmstars jener Zeit wie Marlene Dietrich, Zarah Leander oder Marika Rökk. Wessely gehörte zu jenen, die sich mit den Nazis arrangierten. Auch nach dem Krieg setzte die Ehefrau von Schauspieler-Legende Attila Hörbiger und Mutter von Christiane Hörbiger die Zusammenarbeit mit Propaganda-Weggefährten aus der Nazizeit fort und engagierte sie für Produktionen der eigenen Filmfirma.
Die vom „Fernsehfonds Austria“ geförderte Koproduktion von ORF III und der Clever Contents Filmproduktion untersucht Licht und Schatten der beliebten Schauspielerin in Interviews mit u.a. ihren engen Freunden André Heller und Erika Pluhar sowie den Familienmitgliedern Tochter Maresa und Enkel Cornelius Obonya.
ORF III zeigt die Doku „ORF Legenden – Paula Wessely“ im Rahmen der „Zeit.Geschichte“-Reihe am 19. Juni, um 20.15 Uhr.