Der Autor Christopher Kloeble weiß wovon er schreibt, war er doch selbst einmal ein Sängerknabe. Er kennt die Abläufe, Erwartungen, Druck und Enttäuschungen, mit denen die musisch begabten Buben konfrontiert sind, sollten sie es in einen Chor geschafft haben. Aber der Clou in dieser Geschichte ist, dass seine Hauptperson, die sogar Claudio Abbado bezaubern wird, ein Mädchen ist und zwar kein ganz einfaches. Wenn man an Pippi Langstrumpf dabei denkt, liegt man nicht ganz falsch.
Arkadia Fink ist eine Heldin, die man nicht vergisst: 13 Jahre alt, musikalisch hochbegabt und mit reichlich Fantasie gesegnet. In ihrem bayerischen Dorf macht sie das zur Außenseiterin. Die Einzige, die Arkadia versteht, ist ihre Mutter: eine extravagante, erfolglose Komponistin, die davon überzeugt ist, dass Beethoven eine Frau war. Doch nun ist Arkadias Mutter verschwunden. Gegen diese schmerzhafte Gewissheit kämpft Arkadia mit überbordender Energie und Vorstellungskraft an. Und sie hat eine Idee: Wenn der weltberühmte Knabenchor sie aufnimmt und sie auf der großen Bühne singt, wird ihre Mutter zurückkehren…
Vordergründig ist es ein humorvoller Roman um einen Knabenchor, dahinter aber steckt eine ganz tiefe, fantasievolle, verzwickte Familiengeschichte, die angelehnt an das Zitat „per aspera ad astra“ zu einem Triumph der Musik wird. Am liebsten würde man allen jungen, musikbegeisterten Mädchen dieses Buch zustecken, damit sie sich auch ein wenig vom Revoluzzergeist von Moll anstecken lassen!
Christopher Kloeble: Durch das Raue zu den Sternen (Klett-Cotta), Euro 24,-