Sony & Universal: 50 Jahre Austropop

Ein Hoch den Archivar*innen! Universal Music und Sony Music laden mit alten Schätzen und frischen Perlen zum 50. Geburtstag des Austropop.

Wer noch immer nicht kapiert hat, dass die Wiege der gesamten Popularmusikkultur des 20. Jahrhunderts eigentlich zwischen Boden-und Neusiedlersee liegt, sollte einfach einmal genauer hineinriechen, in die Geschichte des hiesigen Musikschaffens. Rap in der New Yorker Bronx erfunden? Ah geh, in Wirklichkeit rappten die Herren Bobby Pirron und Josef Knapp schon während der Wirtschaftswunderjahre übers ‚Tröpferlbad‘ oder die Wiener Tramway.
Also immer schön bei der historischen Wahrheit bleiben und wenn wir 2020 von 50 Jahren ‚Austropop‘ reden, dann stellen wir dem Ganzen ein Textzitat von Wolfgang Ambros voran: ‚Früher war damals und heut is heut… alles nur a Frage der Zeit‘.
Drehen wir die Austropop-Uhr auf das Jahr 1970 und nehmen Marianne Mendts ‚Glock’n‘ als den Moment an, wo aus den kosmischen Gas-und Staubwolken sich der Planet Austropop entwickelt hat. Marianne Mendt, die Frau mit der unglaublichen Stimmkraft und einem Lied, gesungen im Dialekt. Das war’s, das Aufzeigen der eigenen Sprache! Kein Hochdeutsch, sondern Dialekt. Die Sprache der Straße. In unserer Sprache! Der heimische Zungenschlag hatte die Popmusik erreicht.
Wenn Marianne Mendt heute gerne als die Mutter des Austropop bezeichnet wird, dann erlauben wir uns hier, an dieser Stelle den Wolferl Ambros als den Vater zu benennen. Auch wenn es den Mann jetzt vielleicht dabei einkrampft, wenn er das liest,aber mit dem ‚Hofa‘ hat er eine weitere Türe aufgestoßen. Mit der Zeit ist fast allem, was musikalisch in Österreich produziert wurde, das Austropop-Taferl umgehängt worden. Ob jede*r Künstler*inin der ‚Austropop‘ Schublade so richtig glücklich wurde, ist eine andere Geschichte. Irgendwie passt in diese Lade immer noch genug hinein.
I am from Austria –in allen Spielarten.
Heute steht eine ganze Generation junger Musiker*innen zum A-Wort, bekennt sich zu den Wurzeln und dabei entstehen Lieder, die sich nicht nur im Zeitgeist bewegen sondern auch wieder dem eigenen, dem lokalen Zungenschlag widmen. In unserer Sprache, in den Dialektfarben des Landes. Mundart, soll daher auch als Mund-Art, als Kunst verstanden werden. Als Volkssprache mit all ihren Eigenheiten.Mit dabei, seit den frühesten Anfängen waren die in Österreich tätigen Labels, aus denen nach zahlreichen Mergern und anderen Umständen Sony Music und Universal Music hervorgegangen sind. Die Firmen sind heute andere, die Archive aber, sind erhalten geblieben und so kann dieser Geburtstag aus einem großen Fundus an heimischen schöpfen. Von 1970 bis heute!
Gefeiert wird mit zwei Dopppel-CDs im hochwertigen Digipack „50 Jahre Austropop – Gestern & Heute“ (VÖ 09.10.2020) sowie weiteren Überraschungen…