Tár: ziemlich sichere Oscar-Kandidatin

Als kleine Einschränkung vorweg: der Film dauert in etwas so lange wie ein klassisches Konzert oder eine normale Theateraufführung. Wenn man sich darauf einlässt, erwartet einem ein wunderbares Kinoerlebnis. Zu verdanken ist dies vor allem der in allen Szenen präsenten Hauptdarstellerin Cate Blanchett, für die Regisseur Todd Field den Film schrieb.
Inhalt
Lydia Tár (die zweifache Oscar®-Preisträgerin Cate Blanchett, Blue Jasmine, Aviator) hat es geschafft. Die begnadete Dirigentin hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihrem Orchester plant sie eine mit Spannung erwartete Einspielung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Doch während der Proben gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken: Nicht nur die Beziehung mit ihrer Konzertmeisterin (Nina Hoss, Yella) gestaltet sich zunehmend kompliziert, auch frühere Lebensentscheidungen, Anschuldigungen und ihre eigenen Obsessionen drohen sie einzuholen. In den darauffolgenden Wochen entgleitet ihr die Kontrolle über ihr eigenes Leben immer mehr …

Die Länge des Filmes ist dem umfassenden Bild, das man zu sehen bekommt, geschuldet: Tár (rat) als souveräne, schlagfertige Dirigentin, als liebevolle Mutter, als machtbewusste Szenario-Technikerin, als hilflose Joggerin, als flirtende Frau – alle Facetten ihres Lebens werden angedeutet, aber nicht immer aufgelöst. Sehr schöne Schauplätze aus Berlin und New York und natürlich großartige Musikaufnahmen. Den Anfangsakkord von Mahlers 5. Symphonie kriegt man nicht so schnell aus den Ohren.

Tár (UPI)
Besetzung: Cate Blanchett, Noémie Merlant, Nina Hoss, Sophie Kauer, Julian Glover, Allan Corduner
Drehbuch & Regie: Todd Field
Produktion: Alexandra Milchan, Scott Lambert, Todd Field
Ausführende Produktion:  Stephen Kelliher, Compton Ross, Phil Hunt, David Schiff, Nigel Wooll, Cate Blanchett, Marcus Loges, Uwe Schott
Musik: Hildur Guðnadóttir
Ab 2.3. in den Kinos