Universal verkürzt „Kinofenster“ für bestimmte Filme

Auch nur online ein Megaerfolg: Trolls: Worldtour (Foto: DreamWorks Animation LLC.)

Der weltgrößte Kinobetreiber AMC http://amctheatres.com und das Hollywood-Filmstudio Universal http://universalpictures.com haben eine neue folgenreiche Vereinbarung zur Regelung von Sperrfristen für Kinofilme getroffen.
Demnach sollen neue Produktionen nun schon nach 17 Tagen ( das bedeutet 3 Wochenenden) von der Kinoleinwand auf den TV-Bildschirm wandern, wo sie über digitale Plattformen wie iTunes, Amazon und Co gestreamt werden können. Bislang waren für das sogenannte „Kinofenster“ typischerweise 70 bis 90 Tage reserviert, denn raditionell werden neue Filme  zuerst im Kino ausgestrahlt und kommen erst erst einige Monate später zum Kauf, zur Ausleihe sowie zum Streaming.
Wie man bei Universal und AMC wissen lässt, soll die vereinbarte drastische Kürzung des Kinofensters zumindest bis auf Weiteres nur für Premium-Angebote gelten, bei denen das Ausleihen eines Films zwischen 15 und 20 Euro kostet. Regulär bepreiste Streifen, für die Kosten anfallen, die deutlich unter denen eines Kinotickets liegen, sollen nicht von der neuen Regel betroffen sein, heißt es von beiden Unternehmen. Diese gilt zudem vorerst nur für die USA. Ob es auch in Europa zu Änderungen kommt, soll in den kommenden Wochen ausverhandelt werden.
Dass es aus finanzieller Sicht durchaus Sinn macht, die Spielregeln für den Vertrieb neuer Filme zu überdenken, hat Universal im Frühjahr mit dem Animationsstreifen „Trolls: World Tour“ bewiesen. Dieser startete aufgrund der Coronakrise nicht im Kino, sondern gleich im Online-Verleih und spielte dabei in drei Wochen allein auf dem US-Markt satte 100 Mio. Dollar (rund 85 Mio. Euro) ein.