VÖP: Richtige medienpolitische Weichenstellungen

Fordert von der Regierung die Versprechen einzulösen, Markus Breitenecker (Foto: Eder)

Bei der Generalversammlung (30.6.) des Verbands Österreichischer Privatsender wurden Ernst Swoboda (kronehit) und Markus Breitenecker (Puls 4) als Vorsitzende bestätigt und der VÖP-Vorstand neu gewählt.

Die Herausforderungen, denen die Privatrundfunkbranche gegenübersteht, sind gewaltig. „Die Corona-Krise hat das Ungleichgewicht am österreichischen Rundfunkmarkt bedrohlich verstärkt.“, kommentiert Swoboda den Status Quo. „Während private Medien mit Erlösrückgängen über das Gesamtjahr von 25 Prozent und mehr zurechtkommen müssen, sinkt das ORF-Budget lediglich um wenige Prozent. Eine weitere Stärkung des ORF, etwa durch jedwede Erleichterung im Online-Bereich, hätte fatale Auswirkungen auf die Vielfalt und Qualität im Rundfunkmarkt. Ohne engagierte Maßnahmen zur Förderung der Privatsender und zugleich sehr klare, inhaltliche und ökonomische Leitlinien für den ORF wäre die Existenz des privaten Rundfunks in Österreich akut gefährdet, wodurch die Politik scharfe Gegenwehr provozieren würde.“

„Parallel dazu wächst die Dominanz der nahezu unregulierten Online-Plattformen wie Facebook oder Instagram täglich“, ergänzt Breitenecker. „Die beste Antwort, die wir als Marktteilnehmer darauf geben können und müssen, sind Kooperationsprojekte österreichischer Medienhäuser. Dem ORF digitale Alleingänge zu erlauben, hätte schwerwiegende negative Konsequenzen. Das Versprechen des Regierungsprogramms, den ORF zu mehr Kooperation zu verpflichten, muss erfüllt werden.“
„Wir vertrauen darauf, dass sich die Bundesregierung nach dem erfolgreichen Corona-Krisenmanagement nun auch wieder konstruktiv und zukunftsorientiert den medienpolitischen Themen zuwendet.“, so Corinna Drumm, Geschäftsführerin des VÖP. „Jetzt müssen die Weichen so gestellt werden, dass sich der Medienstandort Österreich positiv entwickeln kann und Qualitätsjournalismus und Medienvielfalt erhalten bleiben.“
Der aktuelle VÖP-Vorstand setzt sich zusammen aus Bernhard Albrecht (ATV), Gottfried Bichler (Antenne Steiermark), Lorenz Cuturi (TV1 Oberösterreich), Wolfgang Fellner (Radio Austria), Eva Flecken (SKY Österreich), Ralph Meier-Tanos (Radio 88,6), Christian Stögmüller (Life Radio), Wolfgang Struber (Radio Arabella), Alexander Wagner (Radio Energy), Alexander Winheim (ServusTV) sowie den beiden Vorsitzenden Ernst Swoboda (kronehit) und Markus Breitenecker (Puls 4).