ZDF: ein neuer Schirach-Film

„Sie sagt. Er sagt.“ Von Ferdinand von Schirach (Foto: ZDF/Julia Terjung)

In einem Strafprozess am Berliner Landgericht wird der Vorwurf einer Vergewaltigung verhandelt. Es steht Aussage gegen Aussage – juristisch wie menschlich ein scheinbar unauflösbares Dilemma, das eine ungeheure Sprengkraft entfaltet. Denn über die berufliche und private Zukunft zweier Menschen hinaus geht es um nichts weniger als um die Werte und Vorurteile, die uns als Gesellschaft ausmachen.
Keiner versteht es in Deutschland so gut, juristische Probleme literarisch aufzuarbeiten wie Ferdinand von Schirach, der anlässlich dieses Fernsehfilms meint: „Unser Strafgesetzbuch kennt den Begriff des Bösen nicht. Es beschreibt, was Vergehen und Verbrechen sind, ein Sachverhalt wird aufgelöst in Tat, Rechtswidrigkeit und Schuld. Als Richter müssen Sie urteilen, Sie können dem nicht ausweichen. Sie müssen entscheiden, ob ein Mensch gegen das Gesetz verstoßen hat, ob er Schuld auf sich geladen hat, ob er zu bestrafen ist. Sie sind es, die über das Schicksal des Angeklagten und das Schicksal des Opfers entscheiden. Und immer entscheiden Sie dabei auch, wer Sie selbst sind.

ZDF, Montag, 26. Februar 2024, 20.15 Uhr
ZDFmediathek, ab Samstag, 17. Februar 2024, 10.00 Uhr, ein Jahr lang