Film: Walter Wippersberg gestorben.

Geraucht hat er immer gerne, Interviewtermine wurden dort vereinbart, wo man rauchen durfte, da kannte das Multitalent Walter Wippersberg kein Mitleid. Nun ist der Oberösterreicher 70-jährig in seiner Heimatstadt Losenstein bei Steyr verstorben. Was hatte er nicht für vielfältige Berufsbezeichnungen: Schriftsteller, Regisseur und Filmemacher Herausgeber der Zeitschrift »99«, emeritierter Universitätsprofessor an der Wiener Filmakademie (Universität für Musik und darstellende Kunst), 1990 bis 2011 Leiter der Klasse  »Drehbuch und Dramaturgie«.
Er schrieb für Kinder mit derselben Begeisterung und Ernsthaftigkeit wie für politisch interessierte Zeitgenossen, stets versuchte er zum Kern einer Ursache vorzudringen und widmete wenn es der Sache diente – so zB. seinem Film-Essay über Venedig – auch schon mal 15 Jahre. Unvergesslich wird sein Film „Das Fest des Huhnes“ bleiben, wo er Oberösterreich in einer satirischen Dokumentation erforschte. Seiner Heimat war er in kritischer Distanz äußerst verbunden und so meinte Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer zu seinem Ableben denn auch, dass sich dieser kritische Geist immer für die Kultur Oberösterreichs eingesetzt habe und ein ein durch und durch politischer Autor gewesen sei , der einen klaren demokratiepolitischen Standpunkt und eine humanistische Ethik vertreten habe.