Lienz liegt von Wien aus gesehen, nicht gerade am Weg, aber es zahlt sich aus, die Reise dorthin zu unternehmen. Das kleine Städtchen (12.000 Einwohner) bewirbt sich selbst so: „Entspanntes Flair vor zackiger Kulisse, Kunst von Weltrang, Lebkuchen im Sommer und liebenswürdige Bewohner: Lienz bietet viel Leben auf kleinem Raum.“
Umgeben ist Lienz auf der einen Seite von den Linzer Dolomiten, auf der anderen liegen die Hohe Tauern und ganz oben drüber der höchste Berg Österreichs, der Großglockner mit 3798 m Seehöhe.
Auch über die Großglockner Hochalpenstraße erreicht man Osttirol
Das Zentrum eignet sich zum Flanieren, Shoppen und die eine oder andere Osttiroler Spezialität zu verkosten bzw. durch die Nähe zu Italien von dessen kulinarischen Produkten zu profitieren.
Auf dem Stadtplatz gibt es das „City Café Glanzl“. Es ist eine Institution in Lienz und eine von drei Konditoreien, die den „Lienzer Lebzelt“ herstellt. Dabei handelt es sich um die Luxusvariante des Lebkuchens, die mit Honig, Preiselbeeren, Haselnüssen und Gewürzen verfeinert ist.
Kulturmäßig rühmt sich Lienz einiger bekannter Sehenswürdigkeiten bzw. Künstler. Das bemerkenswerte Schloss Bruck liegt etwas außerhalb im Westen der Stadt. Die ehemalige Residenzburg der Görzer Grafen ist ein absolutes Muss beim City-Trip. Auf Schloss Bruck warten eine wunderschöne Burgkapelle mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert, eine sehr gut gemachte Dauerausstellung zum weltberühmten Maler Albin Egger-Lienz und eine traumhafte Aussicht vom Schlossturm. Ein vielseitiges Kulturprogramm mit Konzerten und Kinder-Workshops runden das Angebot ab.
Bedeutende Künstler
Albin Egger-Lienz, der bedeutendste Tiroler Maler des 20. Jahrhunderts und zugleich einer der ganz Großen der Moderne in Österreich, legte durch eine Schenkung 1913 selbst den Grundstein zur umfangreichen Sammlung auf Schloss Bruck. Hier hat er eine kongeniale Wirkungsstätte gefunden, eingebettet in die Geschichte seiner Heimat, deren Namen „Lienz“ er im Jahr 1891 dem seinen hinzufügt.
https://www.museum-schlossbruck.at/de/ausstellungen/archiv/sammlung-albin-egger-lienz
Ein anderes Highlight ist die Gedächtnis-Kapelle in der Albin Egger-Lienz seine Meinung über den Krieg in Form eines abgemagerten Jesus Christus zeigte. Aus dem Rahmen fällt auch das vom Architekten Raimund Abraham errichtete „Abraham-Haus“. Und einer, der unter den Trachtenleuten auch auffällt, ist Sänger Bibiza, der immer wieder gerne nach Osttirol kommt.
Raimund Abraham`s Hypo-Bank in Lienz in Osttirol von der Hofseite, errichtet 1993. Hier findet sich das Motiv eines „negativen“ Daches. Man kann die Dachform aber auch als zwei Halbgiebel sehen, ein Architekturelement, das gerade bei historischen Hinterhofbauten relativ oft anzutreffen ist.
(Foto: A. Scheucher)
Quälen bis zum Umfallen
Die meisten Menschen kommen aber doch eher wegen der Natur und den vielen Möglichkeiten, Sport zu betreiben hierher. Ob normales Wandern, Kajakfahren auf der Isel oder vom Berg runterfliegen, man könnte das alles machen und wer Extreme liebt, der kennt auch die berühmteste Sportveranstaltung in der Umgebung: es handelt sich um den vom ehemaligen Schirennfahrer und gebürtigen Lienzer Werner Grissemann erfundenen Wettbewerb namens „Dolomitenmann.“
Das war im Jahr 1988. Heute hat der Red Bull Dolomitenmann den Ruf die inoffizielle WM des Extremsportes zu sein – ein Teambewerb, der nur erfolgreich bewältigt werden kann, wenn alle vier Teammitglieder ihr Bestes aus sich heraus holen.
(Foto: Foto: Mirja Geh/Red Bull Content Pool)
Die Extremsportler müssen sich durch folgende Bewerbe quälen: Auf einer Strecke von 12 Kilometer sind 2000 Höhenmeter zu überwinden. Einige Passagen zwingen die Athleten wörtlich in die Knie und sind nur auf allen Vieren zu überwinden. Dann wird die Staffel an die Paraglider übergeben, die wiederum schon von den Mountainbikern erwartet werden. Bereits 19 Kilometer und mehr als 1.600 Höhenmeter haben die Fahrer und Fahrerinnen in den Beinen, bevor sie die steile 13 Kilometer lange Abfahrt mit einem durchschnittlichen Gefälle von 26,4 Prozent in Angriff nehmen.
Dabei müssen 15 Richtungstore passiert werden und wenn das erledigt ist, warten die Kanuten, die sich in in die tosenden Fluten der Isel, um sich durch Stromschnellen und Bereiche mit Gegenströmung zu kämpfen. Und wenn man glaubt es geht nicht mehr, muss noch der finale Sprint zum Linzer Hauptplatz angetreten werden.
Aber es wird ja niemand gezwungen und wenn es dann alle Teams ins Ziel geschafft haben, wird am Hauptplatz fröhlich gefeiert.
https://www.redbulldolomitenmann.com/
Wake up & breathe the Dolomites!
Der Dolomitenmann ist die größte touristische Veranstaltung in Lienz, daher sind die Hotels und anderen Unterkunftsarten sehr schnell ausgebucht. Und zu dieser Zeit residieren die Red Bull-Athleten im wunderschönen Wildauers Haidenhof. Soviel vorweg: wer einmal hier war, wird immer gerne kommen wollen.
Es ist wirklich nicht zu viel versprochen, wenn es auf der Hotel-Website heißt: „Am schönsten Platz von Lienz mit imposantem Blick auf die Dolomiten wohlig schlafen und ein Frühstück mit Aussicht geniessen!Aufwachen – Sonnenstrahlen im Gesicht, die Dolomiten vor Augen und dem Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein – wo einst die Grafen von Görz residierten!“
Der vom Ehepaar Wildauer geführte Ansitz Haidenhof hat wirklich alles, um sich wohlfühlen. Einen 25 m langen Naturpool, der nur für die ganz Verwöhnten „zu frisch“ ist, alle anderen ziehen ihre Runden am Morgen oder planschen nach einem Golftag, Wanderung am Nachmittag lässig im Wasser. Umgeben von einer riesengroßen Wiese hat jede(r) wirklich genug Privatheit für sich. Man kann sich kaum losreissen, aber oben am Dach befindet sich der Fitness-/Wellnessbereich und dieser toppt sogar den Naturpool. Man wird kaum einen schöneren Ruheraum als auf der Dachterrasse finden.
Abends wenn Lienz schön langsam ins Dunkle getaucht wird, kann man das neue Konzept des Wildauers ausprobieren: Es gibt das „BYO-Prinzip“, dh. jeder kann sein eigenes Essen auf die ausladende Terrasse mitbringen, das jedoch auf feinem Porzellan serviert wird. Und die Getränkekarte ist auch nicht zu verachten, da ist es gut, wenn man nur einen kurzen Weg in sein gemütliches Zimmer hat. Die Wildauers haben aus Personalnot diese Idee geboren und sie wird gut angenommen.
Und um nochmals die Gastgeber zu zitieren: „Home, Soul & Dolomites. Hier bist du nicht nur Gast – hier fühlst du dich zuhause, lässt deine Seele baumeln und atmest die Freiheit der Berge.“
https://www.wildauers.tirol/
Konzerte
Cari Cari treten im Schloss Bruck am 8.8. auf
Von den Alpenoberkrainer (16.09.) über Fuzzman (29.11.) bis zum Ensemble HolzArt (20.12.) finden sich Konzerte für jeden Geschmack in der Osttiroler Landeshauptstadt. Hier eine kleine Aufzählung der kommenden Veranstaltungen:
28.08. Cari Cari
26.09. Anna Buchegger
25.10. Tiroler Barockinstrumentalisten & Novo Canto
8.12. Fritz & Aaron Karl