Ausgaben des Bundes für Kunst und Kultur stiegen 2023 auf rund 569,9 Mio. €

Für (Noch) Kulturminister Werner Kogler wurde 2023 größte Reform in der österreichischen Filmpolitik erzielt

Die Staatssekretärin Andrea Mayer ist zwar nicht mehr im Amt, aber sie hinterlässt ein wohlbestalltes Feld: wie aus dem jährlichen Kunst-/und Kulturbericht hervorgeht ist das Bundesbudget von 2020 bis 2024 um über 40 % gestiegen. 2023 habe es bereits 589,87 Mio. € betragen,.
Das Jahr 2023 sei zudem von einer Reihe wichtiger Entwicklungen geprägt gewesen, heißt es im Bericht. So hätten die Auswirkungen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine in vollem Umfang in Österreich durchgeschlagen. Das habe auch für die Kulturbetriebe des Landes erhebliche Herausforderungen bedeutet, vor allem aufgrund steigender Energiekosten. Das Kulturministerium habe deshalb 37,5 Mio. € zur Bekämpfung der Inflation zur Verfügung gestellt. 22 Mio. € davon entfielen auf die Bundestheater und Bundesmuseen, deren Basisabgeltungen entsprechend erhöht wurden, die übrigen 15,5 Mio. € entfielen auf Einzelförderungen.

Kunst- und Kulturförderungen nach LIKUS-Kategorien
Die Budgetausgaben des Bundes für Kunst und Kultur stiegen 2023 im Vergleich zu 2022 um 11,8 % bzw. um 60,164 Mio. € auf 569,87 Mio. € (2022: 509,71 Mio. €). Im Wesentlichen flossen die Mehrausgaben in eine generelle Erhöhung der Kunst- und Kulturförderung, die Einführung des Filmanreizmodells ÖFI+, die Generalsanierung der Bregenzer Festspiele und der Salzburger Festspielhäuser, in zusätzliche Mittel für die Erhöhung der Basisabgeltung für die Bundestheater und die Bundesmuseen/Österreichische Nationalbibliothek, den Bundesanteil für die Kulturhauptstadt Bad Ischl und in Mittel für Fair Pay.

Um eine Vergleichbarkeit des Kunst- und Kulturbudgets für die einzelnen Bereiche über die Jahre hinweg zu gewährleisten, ordnet der Kunst- und Kulturbericht die Förderungen zusätzlich in die von der Statistik Austria und den Bundesländern verwendeten LIKUS-Systematik (Länderstatistik Kulturinitiative) ein.

Filmförderung
Erhöht wurden auch die Förderbudgets in den Bereichen Film, Kino, Medienkunst mit 47.964.485,55 € (2022: 30.447.209 €).
Laut Kulturminister Werner Kogler wurde „größte Reform in der österreichischen Filmpolitik seit der Einrichtung des Österreichischen Filminstituts in den frühen 1980er-Jahren geschaffen.“ Mit der Einführung des Standort-Anreizmodells ÖFI+ und der entsprechenden Förderschiene FISA+ sei Österreichs Filmförderung zu einem internationalen Vorzeigemodell geworden. ÖFI+ war 2023 mit 15,5 Mio. € dotiert und wurde 2024 auf 39,9 Mio. € erhöht. Damit sollen nicht nur vermehrt internationale Produktionen nach Österreich eingeladen werden, es  soll auch der österreichische Film insgesamt gestärkt werden.

In etwa gleich blieb der Förderaufwand in den Bereichen Musik mit 13.510.628,17 € (2022: 14.653.720,10 €). Alle Kunst- und Kulturförderungen summierten sich damit 2023 auf insgesamt 569.873.800,03 € (2022: 509.709.905,95 €).

Fair Pay und Genderbudgeting
Für die Fortsetzung der Fair-Pay-Maßnahmen wurden 9 Mio. € an Sondermitteln aufgewendet (2022: 6,5 Mio. €). Die Zuschüsse wurden für bestehende Gehälter und Honorare zweckgewidmet und mussten prioritär für zu diesem Zeitpunkt nicht fair bezahlte Mitarbeiter:innen eingesetzt werden.
Im Bereich der Kunstförderung ist das Geschlechterverhältnis seit einigen Jahren ausgeglichener als früher, wie dem Bericht zu entnehmen ist. Frauen konnten deutlich aufholen. 2023 wurden 1.698 Stipendien und Projektförderungen mit einem Gesamtbetrag von rund 11,03 Mio. € vergeben. Damit wurden 793 Vorhaben von Künstlern mit einer Summe von rund 5,18 Mio. € und 905 Vorhaben von Künstlerinnen mit einer Summe von rund 5,86 Mio. € unterstützt. Das Verhältnis Männer/Frauen bezüglich der Finanzierungsanzahl und bezüglich der Finanzierungsbeträge betrug dabei 47 % zu 53 %. Pro Stipendium und Projekt gingen durchschnittlich 6.534 € an Männer und 6.476 € an Frauen.
Kulturbericht