„Authentischer als das Original!“

„Wenn ich aber die ganze Zeit von sexistischen Männern oder Rechtsextremen attackiert werde, dann spielt das einfach eine größere Rolle in meinem Leben und ich werde mich mehr damit auseinandersetzen und auch mehr zurück angreifen“, so Stefanie Sargnagel

Sie ist die „Stimme ihrer Generation“ und weiß trotzdem nicht, was sie schreiben soll.
Sabine Hiebler und Gerhard Ertl verfilmen zwar nicht das ganz „echte“ Leben, aber die Statusmeldungen von Stefanie Sargnagel (Sargnagel) zwischen Prekariat und Lesebühne, Gemeindebau und Beisl. Hilde Dalik, Michael Ostrowksi und Voodoo Jürgens sind mit von der Partie. Prädikat: „Authentischer als das Original!“
Produziert hat den Film Regisseur Arash T. Riahi („Ein bisschen bleiben wir noch“) mit seiner Firma Golden Girls Film, die Dramaturgie stammt von Claus Philipp. Das Regieduo Sabine Hiebler und Gerhard Ertl kommt ursprünglich aus der Avantgarde und hat sich mit Spielfilmen wie „Anfang 80“ und der Travnicek-Verfilmung „Chucks“ einen Namen gemacht.
„A bissl 2007“ ist das, und das passt, chillig, jedenfalls, und „eh cool“. Und „Ich zerfick dich mit meinem Binnen-I“ steht hier auch noch, weil man es nicht oft genug sagen kann, genauso wie „Österreich, du dummes Huankind“. Weil es einfach mehr Mut zur Eskalation braucht und Menschen wie StefanieSargnagel und Filme über sie auch gleich.Angelehnt an die Bücher „Fitness“ und „Statusmeldungen“ mäandert der Stoff vergnüglich zwischen Beisl und Burnout, erzählt vom Shitstorm und den Konsequenzen, wenn man in Österreich zu Nazis Nazis sagt.
Julia Pühringer
„Sargnagel – Der Film“ (Filmladen) ab 20.August in den Kinos