Frauenpower beim Filmfestival „Vienna Shorts“

Es macht „Brumm Brumm“ im Musikvideo von Oehl feat. Yukno

Vier Hauptpreise des Festivals gingen an Frauen, gleich doppelt ausgezeichnet wurde die deutsche Animation „Der natürliche Tod der Maus“ von Katharina Huber. Hubers surrealer, überraschender und tiefgründiger Blick in unsere Befindlichkeiten überzeugte die Jury des internationalen Wettbewerbs Animation Avantgarde, die den Film auch ins Rennen um die Oscars schickte. Zudem wurde Huber als beste Regisseurin für ihr „brillantes Pastiche aus einzigartigem Animationsstil, Found Footage, Realfilm und historisch-religiösem Kunstwerk“ prämiert.
Ebenfalls ins Rennen um die Oscars geht die österreichische Koproduktion „Cause of Death“ der südafrikanischen Regisseurin Jyoti Mistry, die von der Jury mit dem Hauptpreis im Österreich Wettbewerb ausgezeichnet wurde. Die dokumentarische Arbeit über strukturelle Gewalt gegen Frauen wurde als „wütendes Gedicht“ und „ein Werk, das kompromisslos für das Leben singt“, gewürdigt.
Der Hauptpreis im internationalen Wettbewerb Fiction & Documentary ging wiederum an den serbischen Coming-of-Age-Film „Armadila“ von Gorana Jovanović, der „mit allem Mut der Welt von Gefühlen erzählt, die beschrieben sein wollen, seit Menschen sich Geschichten erzählen” und daher von der Jury als „Glücksfall“ bezeichnet wurde. Der Film qualifizierte sich mit dem Preis ebenfalls für die Oscars.
Mit den Preisen der Jury in den drei Wettbewerben wurden die Griechin Thelyia Petraki (BELLA), der Franzose Yann Chapotel (Inside) und der Österreicher Michael Heindl (Spring Will Not Be Televised) ausgezeichnet. Petrakis „Bella“, ein „ebenso versierter wie unverblümter Film, der mit Fragilität und gleichzeitig Kraft von Idealismus und Leidenschaft im privaten und öffentlichen Leben erzählt“, wurde von der Jury zudem zur Kandidatin für den Europäischen Filmpreis erkoren. Petraki und Chapotel werden auf Basis dieses Preises zudem 2022 zu Artist-Residencies im Wiener Museumsquartier eingeladen.
Der Österreichische Musikvideopreis ging im Rahmen des Festivals in seine neunte Auflage und brachte einen Wiederholungsgewinner: Die Band Oehl durfte schon im Vorjahr ihren Regisseur Rupert Höller für das Video zu „Über Nacht“ feiern; dieses Jahr wurde Lorenz Uhl für sein Video „Brumm Brumm“ für Yukno x Oehl feat. Autodrom von der Jury mit dem Preis bedacht.