* Afrikanisches Sprichwort
Über die berühmte Garden Route in Südafrika zu schreiben, ist müßig, da es darüber so viele Reiseführer, Blogs etc. gibt, die mehr oder weniger alle ins selbe Horn stoßen: großartige Landschaft, herrliche Strände, superfreundliche BewohnerInnen, vollkommene Sicherheit untertags und dann natürlich noch das günstige, großartige Essen und Trinken – ein Eldorado.
Hier fällt die Auswahl schwer: Codfather Seafood & Sushi
Die an die 370 km lange Panoramastrecke Garden Route erstreckt sich offiziell von Mosselbay bis Storms River, die meisten Touristen fahren von Kapstadt weg bis Port Elizabeth. Kommt man von Kapstadt fährt man über Stellenbosch hinauf und zurück würde sich die R62 durch das große und kleine Karoo anbieten. Einzigartige Landschaftsformen, hübsche (wenige) Dörfer wie Montagu, Oudtshoorn, Barrydale, Paarl liegen am Weg und locken mit Straußensafaris, kultträchtigen Lokalen (Diesel & Cream, Ronnies Sex Shop) und dem noch unbekannteren Weinbaugebiet rund um Paarl. Fliegt man von Kapstadt wieder zurück, bietet sich für den letzten Abend nochmals Stellenbosch an, da es von dort sehr schnell zum Flughafen geht.
Mit dem Hop-On-Hop-Off- Bus durch Kapstadt
Ein großes Thema vor jeder Südafrikareise ist das der Sicherheit: auf der Garden Route gibt es kaum riskante Routen, überall kann man sein Auto gegen ein wenig Münzen parken, am Abend sollte man eher nicht alleine draußen herumgehen, aber mit Uber etc. ist es leicht, von überall heimzukommen. Sehr verlässlich, sehr ehrlich. Und generell ist ein großes Kompliment an alle SüdafrikanerInnen, die wir getroffen haben, auszusprechen: alle Menschen sind so hilfsbereit, freundlich, entgegenkommend – man fühlt sich einfach wohl!
Hier nur ein paar praktikable Tipps:
Capetown: auf alle Fälle eine Hop-On-Hop-Off Tour machen, eine Sunrise/-set Wanderung auf den Signal Hill, in Camps Bay baden, zum Sonnenuntergang von Sea Point nach Camps Bay spazieren, im hippen Woodstock ausgehen, im Kloof Street House nationale Prominenz und internationale Influencerinnen anschauen, in Kalk Bay Austern schlürfen und am Samstag vormittag mit allen anderen Touristen einen Kaffee am OZCF Market schlürfen, falls das Festival „Sexy, Groovy, Love“ stattfindet, unbedingt besuchen oder gleich weiter zum Sunday Market im schönen Stellenbosch.
Sunset vom Signal Hill, Blick auf Kapstadt
Das Festival „Sexy, groovy, love“-findet an außergewöhnlichen Locations regelmäßig statt: hier Cascade Country Manor/Paarl
Stellenbosch
Wie auch immer man nach Stellenbosch fährt, es ist von allen Seiten schön. Hier herrscht eine extreme Leisure-Atmosphäre, am Sunday Market werden wirklich schöne, gute und günstige Dinge geboten, quasi ein Muss. Ob man sich im Ort selbst einquartiert oder in eines der vielen Weingüter, jede Möglichkeit hat ihre Besonderheiten. Die Weingüter sind von sehr sehr chic und entsprechend teuer (zB. Delaire Graff Estate bis hin zum gemütlichen Log In Cabin mit spektakulärem Restaurant.
Brot für den Sonntagsbraai (Grill)
Fein speisen im Restaurant Louis im Weingut Louisville
Entlang der Route
Einen Stopp einlegen könnte man im hübschen Örtchen Swellendam, im freundlichen und günstigen An de Eike Guesthouse entspannen und von dort ein paar Meter ins französisch angehauchte Restaurant Field & Fork, spazieren, wo lokale Produkte und ein super Staff warten.
Hier lässt sich gemütlich ein Nachmittag verbringen (man muss auch gar nicht vorher gewandert sein)
Swellendam bietet eine imposante Architektur aus viktorianischen und kapholländichen Elementen
Mosselbay: sehr guter Kaffee im „Blue Shed Café“, sehr urig Fish’n’Chips und Wein aus Blechtassen gibts im Strandrestaurant Kaaai4 oder daneben in die Oyster Bar.
Knysna: quasi die „Hauptstadt“ der Garden Route, Theben Island, ein neuer Stadtteil ist sehr chic mit hübschen, teuren Boutiquen, zahlreichen Restaurants und als größter Anziehungspunkt das Café „Ile de Pains“. So gutes Brot wird man sogar in Paris schwer finden. Und wenn man diesen Teil der Stadt gesehen hat, sollte man unbedingt auch eine Townshiptour machen, zB. mit Ella, die mit soviel Engagement und Humor durch ihr Viertel führt. Wer nicht direkt in Knysna wohnen möchte, dem sei das kleine, oberhalb gelegene Örtchen Brenton on Sea empfohlen. Und dort das Restaurant mit der schönsten Aussicht: Blu.
Sunset-Dinner im Restaurant Blu
Bei den kleinsten BewohnerInnen im Knysna Township
Wer sich traut: Bloukrans Bridge Bungy ist mit 216 Metern über dem Bloukrans River einer der höchsten kommerziellen Bungy-Sprungplätze der Welt, ganz sicher der höchste Afrikas. Adrenalin pur.
Nichts für schwache Nerven: Bungeejump von der Bloukrans Bridge bei Plettenberg
Lodges:
Natürlich bietet auch die Garden Route unzählige, luxuriöse Lodges an, von denen man aus auf Safari fährt. Eine der unbekannteren, wenngleich dort eine schwedische Folge der TV-Show Bachelorette gedreht wurde ist die Belle Balance Lodge. Alles höchst stilvoll und doch so unkompliziert (Die Models kamen erst am nächsten Tag).
The Big Five wurden es nicht, trotzdem Afrika-Klischee pur bei einem Game Drive
Plettenberg: eine der schönsten Küstenwanderungen weltweit ist sicherlich die um die Halbinsel Robberg Nature Reserve. Spektakuläre Aussichten, Tiere wie Robben, Delfine etc. und traumhafte Strände. Oder man fährt mit dem Kajak durch die tierreiche Lagune, um im großartigen „Down to Earth“-Restaurant einzukehren.
Sogar in Südafrika, hier Robberg National Park trifft man auf Rapid-Fans
Strände:
Die Strände sind allesamt überwältigend, sei es in Capetown die Strände auf dem Weg zum Kap der guten Hoffnung (Llandudno, Nordhoek), in Struis Bay beim tatsächlich südlichsten Punkt am Cape Agulhas, im De Hoop NP, Wilderness, Plettenberg oder Jeffrey’s Bay. Das Meer ist wild, die Strände weitläufig, leer und sauber und Quartiere in allen Kategorien sind außerhalb der Hochsaison (Dez-Februar) leicht zu finden.
Nicht immer herrscht strahlende Sonne, aber lange hält der bedeckte Himmel zum Glück nicht an
Buch: Gaea Schoeters: Trophäe (Zsolnay)
Musik: Amapiano Music, Kabza De Small, Rema
Film: South Africa – 30 Years Apartheid
Und wo bleibt das Negative?
Obwohl die Apartheid seit 30 Jahren beendet ist, befinden sich die Stabstellen noch immer in weißer Hand. Auch wenn die Partei des allerortens verehrten Nelson Mandelas ANC (African National Congress, gegründet als erste Partei für Schwarze 1913) in der Regierung das Sagen hat, scheint sich an der allgemeinen Ungerechtigkeit nichts geändert zu haben. Die Villen sind in Hand der Weißen (oftmals Zweitwohnsitze von Europäern), die überall aus den Boden schießenden Townships ausschließlich von Schwarzen bewohnt. Auch die derzeitige Regierung wird von Korruptionsskandalen durcheinander geschüttelt.
Kapstadt ist nach Barcelona, Lissabon etc. der zur Zeit angesagteste Hotspot für digital nomads, entsprechend verteuern sich Mieten etc.