Gewittert, nicht getwittert!

Erst wenn es keine großen Printprodukte geben wird, wird vielen vielleicht der Verlust, der in diesen Blättern steckt, bewusst. Es sind nicht nur die großen Geschichten, die einem Woche für Woche geboten werden, sondern oft auch die kleinen Kolumnen, in denen kluge Menschen ihre Gedanken offenbaren. Einer ist Andreas Bernard, der im ZEITmagazin mit seiner Serie namens „Laufenden Ermittlungen“ den Blick auf das nebensächliche wandte und dabei wunderbare Assoziationen hervorrief. Aus einem Detail entspinnt er Ansichten über die große Welt, in Belanglosigkeiten sieht er tiefere Bedeutungsschichten unserer Welt. „In einer alten Erzählung stand das Wort „gewittert“. Es war unmöglich, nicht das fehlende „t“ mitzulesen. Nun liegen diese Streifzüge in einem wunderschön gestalteten Band vor und man kann nur beipflichten: Ein Kleinod und ein großer Wurf.
Andreas Bernard: Laufende Ermittlungen (Tropen)