Immer wieder gehts um Macht & Moneten

Zuerst ist natürlich Richard Gere ein Grund in diese Serie hineinzuschauen, ist es doch sein erster Fernsehfilm und man muss sagen, dieser Mann altert sehr sehr gut. Im zweiten Moment aber gilt es das gesamte Schauspielensemble zu loben, es gibt keine einzige Rolle, die nicht adäquat besetzt wurde. Selten ein solch ernsthaftes Bemühen um die richtige Figurenzeichnung gesehen. Das sind keine Schablonen, sondern überaus authentische Personen.
MotherFatherSon ist eine britische Dramaserie, die von London-Spy-Schöpfer Tom Rob Smith geschaffen wurde.

Der milliardenschwere Medienmogul Max Finch (Richard Gere) will sein Imperium an seinen Sohn Caden (Billy Howle) abtreten und ihn auf die Nachfolge vorbereiten. Doch Caden ist impulsiv, ungeduldig und nimmt den Ernst der Lage nicht wahr. Seine Ausraster lassen eines Tages die Zukunft des Medienunternehmens in Schieflage geraten, was in der angespannten politischen Lage des Landes für einen verheerenden Domino-Efffekt sorgt. Für ihn folgt das komplette Knockout, die Exfrau befreundet sich mit einem Obdachlosen und Max, der in seinem Imperium alles kontrolliert und sogar solch eine Macht hat, im Wahlkampf bestimmend einzuwirken, wird im Privatleben vor den Kopf gestoßen.
Man kennt solche Szenarien, angefangen über House of Cards bis hin zu Succession, aber hier ist soviel Realität und persönliches Drama eingebunden, dass man enttäuscht ist, dass BBC beschloss, nach einer Staffel Schluss zu machen. Wenn man sich die Entwicklung vor allem in Großbritannien ansieht und ein wenig die seltsamen Bündnisse von Medien & Politik durchschaut, dann könnten solche psychologischen Politthriller in Endlosschleife gedreht werden.
MotherFatherSon (Canal+)