Jazz-Legende Hans Salomon gestorben

Im hohen Alter von 87 Jahren ist der Wiener Jazzmusiker Hans Salomon am 24. September 2020 verstorben.
Geboren wurde Hans Salomon am 10. September 1933 in Wien, wo er bei Fatty George lernte und 1954 die „Austrian All Stars“ mit u.a. Joe Zawinul  gründete. Lang hielt es ihn nicht in der Heimat, schon in jungen Jahren feierte er große Erfolge beim legendären Newport Festival in den USA und spielte mit Größen wie Sarah Vaughn, Ella Fitzgerald, Art Farmer oder Ray Charles.
Sein breites musikalisches Schaffen zeigte sich auch dadurch, dass er für Ö3 Signations genauso entwarf wie für Peter Alexander oder Udo Jürgens arbeitete. Dass er der „Urvater“ des Austropop ist, wissen die wenigsten, immerhin war es Salomon, der den Hit „„Wia a Glock’n“, gesungen von Marianne Mendt, schrieb. Hauptsächlich aber war er im Jazz daheim, wie sich seine Bandmitgliedschaften bei der ORF Big Band, dem Orchester der Vereinigte Bühnen Wien oder der Vienna Big Band Machine zeigte.
Mit Rens Newland und Martin Fuss führte er das Label „Jive Music“, wo er bei sehr vielen CDs auch als Arrangeur tätig war.
Als Anerkennung seines musikalischen Schaffens wurde Salomon 2004 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen, 2014 folgte das Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien. In seiner Dankesrede meinte er damals: „Ich weiß aber gar nicht, wie ich dazu komme. Ein Jazzmusiker ist ein Jazzmusiker.“
Neben der Musik war Hans Salomon auch ein großer Frauenliebhaber, neben fünf offiziellen Ehefrauen sagte man ihm Affären nach und ergo dessen hieß seine, vom Musikerkollegen Horst Hausleitner verfasste Autiobiografie auch: „Jazz, Frauen und wieder Jazz“ (Seifert Verlag).
Für sein Lebenswerk wurde er 2017 mit dem Lifetime Achievement Award im Rahmen der Zawinul Foundation „Z“ Awards im Porgy & Bess geehrt.