Der Verlust – aus welchen Grünen auch immer – eines geliebten Menschen hinterlässt eine große Lücke und viel Platz für Überlegungen, warum es soweit kommen musste und wie man selbst mit dieser Situation umgehen sollte. Wenn das Verschwinden aufgrund Suizids passiert, kommen die Gewissensbisse dazu. Was habe ich übersehen? Warum war der Mensch so todtraurig? Wie kann man das Leben ablehnen, wenn der Körper noch vor Leben strotzt. Der italienische Autor Matteo B. Bianchi legt mit diesem Text, ein Zwischending zwischen Roman und wissenschaftlichen Bericht vor.
»Wenn du wiederkommst, bin ich schon nicht mehr da.« Der Angesprochene versteht den Satz seines Freundes am Telefon als einfache Information nach einem Streit. Aber als er nach Hause kommt, begreift er, es war die Ankündigung einer Trennung für immer. Fünfundzwanzig Jahre lang hat Matteo B. Bianchi gewartet, um diesen autofiktionalen Roman zu schreiben.
Ein offenes, mitreißendes Buch über Trauer, Wut, Liebe. Über diejenigen, die nach dem Tod eines nahestehenden Menschen zurückbleiben. Über das Leid, das einem unvorstellbar bleibt. Äußerst behutsam wird die verletzte Seele des Zurückgebliebenen geöffnet, sehr sanft geht Bianchi mit sich selbst ins Gericht. Was für ein Freund!
Matteo B. Bianchi: Von dem, der bleibt (dtv) Euro 24,-