Mittlerweile Fixpunkt im Sommer: Popfest am Karlsplatz (Foto: Simon Brugner)
Nach einer erfolgreichen postpandemischen Rückkehr des Popfests auf den Wiener Karlsplatz soll das Festival auch heuer vom 27.-30. Juli in gewohnter Pracht strahlen und dabei die neuen und funkelnden Popphänomene hierzulande zum Vorschein bringen.
„Beim Popfest Wien kommen jedes Jahr die Menschen dieser Stadt zusammen, um gemeinsam die Vielfalt der großartigen österreichischen Popkulturszene zu feiern und zu erleben. Fein kuratiert und auf hohem Niveau reiht sich das bei freiem Eintritt zugängliche Festival in das vielfältige Kulturangebot Wiens ein und erfüllt das Motto „Kultur für alle“ auf besonders lustvolle Weise“, so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler zum heurigen Programm.
Die diesjährigen Programmverantwortlichen, Regisseurin und Liedermacherin Anna Mabo und Elektronik-Virtuose Dorian Concept kommen aus unterschiedlichsten Bereichen und kannten sich davor nicht: „Unser Programm ist angesiedelt zwischen Häh? und Wow! – Wir haben nach Musik gesucht, die für sich steht. Etwas, das nicht reproduziert sondern neu erfindet. Ein wichtiges Kriterium war für uns immer „ist das irgendwie eigenständig?“ In gemeinsamer, leidenschaftlicher Recherche ist den beiden Kurator*innen ein pop-phänomenologisch beeindruckender Wurf gelungen.
Über 50 frische Pop-Acts an vier Tagen und Nächten
Da finden sich ungenierte Abräumer*innen wie ein BIBIZA, eine ANKATHIE KOI, ein SALÒ, BUNTSPECHT oder die Newcomer ENDLESS WELLNESS neben der zeitgenössischen Pop- Sophistication von LYLIT, SOFIE ROYER, MAIIJA, WANDL, PRESSYES oder OH ALIEN. Das schwindelerregend vielfältige Line-Up bringt zudem am Anfang ihrer Karriere stehende Singer-Songwriterinnen mit eigenwilligen, oft literarischen Perspektiven wie EDNA MILLION, THE ZEW oder die starke Performerin UCHE YARA, feministischen Rap von DONNA SAVAGE und NENDA, zerebralen Indie-Pop von EIN GESPENST oder VIENNA RIP sowie Experimente an den äußersten Rändern des Pop-Begriffs, siehe ROSA ANSCHÜTZ, FENNESZ oder KERN/QUEHENBERGER. Diverse Zugänge zum Thema Dance Music liefern SEBA KAYAN, KIMYAN LAW und FARR, hochkarätige Grenzüberschritte in Richtung Jazz kommen von LUKAS KOENIG & KIT DOWNES, WETTER ETC., SYNESTHETIC4 und ECHO BOOMER. Der unverhofft gekommenen Wiederkehr des Punk wird auch noch ein großer, fetter Schwerpunkt gewidmet sein mit Bands wie BIPOLAR FEMININ, FRANZ FUEXE, COUSINES LIKE SHIT und LEFTOVERS. Und das ist noch längst nicht alles.
Insgesamt 9 Locations, im Zentrum die Seebühne mit 14 großen Konzerten
Als Herzstück und Open-Air-Aushängeschild strahlt die Seebühne im Teich vor der barocken Karlskirche, wo angesagte Acts der jungen Szenen performen und von wo aus man sich leicht zu den intimeren Settings indoors hin bewegen kann – um experimentellere Acts zu erleben und Geheimtipps zu entdecken.
Das Wien Museum als klassische Location der ersten Stunde wird im Dezember wiedereröffnet und daher erst nächstes Jahr wieder prominenter Teil des Festivals sein. Dafür öffnet das Künstlerhaus seine Factory-Türen, auch das Stadtkino ist als Konzertbühne diesmal an zwei Tagen mit dabei. Am Campus der Technischen Universität Wien präsentiert sich ein hochenergetischer Prechtlsaal zwischen Punk und Art-Pop und der historische Kuppelsaal bringt ausgewählte Spezialprogramme von Elektronik bis Songwriting.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Resselparks wird der Club U von Donnerstag bis Samstag zur nächtlichen Popfest-Club-Location für no-bullshit Sound-Kollektive. Schon tagsüber finden hier Rahmenprogramme in Kooperation mit mica – Music Austria statt (Talks & Workshops), die sich vor allem um Rahmenbedingungen aktuellen Popschaffens widmen.
Das Festivalfinale am Sonntag findet schließlich wieder in zwei bewährten Locations statt: Nach einem sonntäglichem Soundpicknick mit Literatur im Karlsgarten bei der Kunsthalle Wien inszeniert und zelebriert das Popfest seinen Ausklang in der barocken Karlskirche.
www.popfest.at
https://www.musicaustria.at/popfest-wien-sessions-2023/