Rettungsschirm für alle Kinos gefordert!

Die IG Programmkino fordert von Vizekanzler Kogler einen Rettungsschirm für alle Kinobetriebe in Österreich. Dazu werden klare, praktizierbare Vorgaben für ein wirtschaftlich vertretbares Aufsperren und eine mittelfristige Planung für Kinos gefordert. „Eingangstests“ für einen Kinobesuch lehnt die IG Programmkino ab. Stattdessen sollen FFP2 Masken zum Einsatz kommen. Im Kino sind jetzt schon große Abstände vorgeschrieben, die Menschen tragen Masken, der Zugang ist geregelt, die Lüftungsanlagen sind auf dem letzten Stand, dazu gibt es viele zusätzliche Hygienemaßnahmen. Bei Seilbahnbetrieben und Gondeln braucht es keine „Eintrittstests“, dort reichen FFP2 Masken. Hilfe tut dringend not. 2020 verzeichnet die Kinobranche in Österreich einen Umsatzeinbruch von 73%.

Die IG Programmkino fordert daher:

• Klare Rahmenbedingungen für unsere Wiedereröffnung unabhängig von deren Zeitpunkt.

• Evidenzbasierte Kriterien für zukünftige regionale oder auch gesamtstaatliche Verschärfungen oder Lockerungen.

• Falls ein nächtliches Ausgangsverbot bestehen bleibt, eine flexible Handhabung für Zuschauer*innen von Kulturveranstaltungen mit einem letztmöglichen Vorstellungsbeginn um 20.00. Nur so ist ein Minimum an Wirtschaftlichkeit für Veranstaltungstätten zu gewährleisten.

• FFP2-Maskenpflicht statt Testverpflichtung. Nach dem aktuellen Erkenntnisstand der Wissenschaft schützen FFP2-Masken ihre Träger*innen vor Ansteckung und verhindern das Ausscheiden von Aerosolen. Und im Gegensatz zu den Skiliften ballen sich auch keine Menschenmassen bei uns auf engstem Raum zusammen.

• Sollte es zu „Eintrittstests“ kommen (die wir ablehnen) fordern wir niedrige Barrieren für allfällig nachzuweisende Tests (Gratistests für Kulturbetriebe, Zulassung von direkten Tests vor Ort, praktizierbare Regelungen). Unabhängig davon lehnen wir es ab, behördliche Aufgaben zu übernehmen und allfällige Testzertifikate unserer Besucher*innen kontrollieren zu müssen.

• Keine Schlechterstellung der Veranstaltungsbetriebe im Vergleich zur Gastronomie. Die Kinos haben viel Geld in leistungsfähige Lüftungsanlagen investiert. Die Zuschauer*innen sitzen an fixen Plätzen, bewegen sich nicht und sprechen während der Vorstellung nicht miteinander. Daher ist es grotesk, dass in den Kinos strengere Regeln gelten sollen als in der Gastronomie.

• Einen Rettungsschirm für die gesamte Kinolandschaft. Dieser muss auch die Multiplexe umfassen, denen aufgrund ihres großen Geschäftsvolumens mit dem Umsatzersatz im zweiten Lockdown nur unzureichend geholfen war und denen auch bis in das Frühjahr hinein weitgehend die Blockbuster fehlen.

• Ein Mehrjahreskonzept zur finanziellen Absicherung der Programmkinos. Die finanziellen Mittel des Bundes wurden über mehr als ein Jahrzehnt hinweg nicht valorisiert. Die Zuschüsse wurden im Corona-Jahr 2020 zwar aufgestockt, die Bedeckung für die Zeit danach ist aber ungewiss.

• Besonders dringend ist die Budgetierung für 2021, die bisher noch nicht erfolgt ist.
www.programmkino.at