Sommerkolumne: Der Mann mit dem Hut

Till Philippi war wieder unterwegs

On the Road …

Nach unserer kleinen, musikalischen, steirischen Exkursion in der letzten Ausgabe schleicht sich einer der zahlreichen STS-Ohrwürmer vorbei an Hammer, Amboss, Steigbügel und eine Zeile daraus macht sich unter meinem Hut breit:  „I wüll z`ruck hintern Semmering“ – allerdings in die andere Richtung als STS das wollten. Das Großstadtflair von Österreichs Hauptstadt samt Lokalszene und Wiener Grant will der Mann mit dem Hut einfach nicht missen. – Auch wenn er ein „Zuagraster“ ist.  Also auf nach Wien, „da gibt`s a Szene, da muasst hin“.

Kaum die Landesgrenze passiert, kreisen allerdings die Gedanken rund um die Wiener Neustädter Musikszene. Diese ist derzeit wieder einmal sehr laut, geradezu metallisch mit Bands wie Up Close und Roadwolf. Up Close, 2021 Gewinner der 88.6 Rot-Weiß-Rock-Stage, bespielen diesen Sommer übrigens das in obigem Ohrwurm schon besungene, legendäre U4 um gleichsam direkt nach dem Auftritt bei der „Iron Road for Children 2022“ in Leoben zu riden und rocken!
Roadwolf starteten das Jahr mit dem unmissverständlichen Aufruf Let us raise the flag of heavy metal even higher in 2022!!!“  Das Metal on the Hill Festival im August in Graz kommt da für die 4 Burschen wie gerufen um (frei nach ihrem Debutalbum „Unchain the Wolf“) den Rock `n´Roll von der Leine zu lassen.

Dank der Recordshops La Pelote und Exil vor allem aber dem Doyen der Plattensammler, Hans Pokora erlebt auch die Wiener Neustädter Szene der 70er so etwas wie ein Revival in Form von (Re)issues zweier Kultbands der weit über die Grenzen Niederösterreichs hinaus bekannten Glatzl-Brüder: Lazarus und Flimp. Dass damals auch eine österreichische Rockoper, die Psychedelic-Rock-Oper „Lazarus“, entstand, mag zwar nur eine Randnotiz sein, allemal bemerkenswert ist es doch. Und allen die jetzt neugierig geworden sind, www.vinyl-music.shop, is the place to shop. Bei allen anderen entschuldige ich mich für die unentgeltliche Werbeeinschaltung in eigener Sache.

Bevor ich jetzt die letzten Leser verliere und womöglich „kein Leiberl“ mehr habe in die Startaufstellung des Magazins zu kommen, machen wir hurtig einen Abstecher ins Burgenland. Allerdings nicht zu den Pannonia Fileds auf`s Nova Rock sondern ins beschauliche Kittsee zu Mai Lei Bel.
Mai Lei Bel ist laut Eigendefinition „not just a one coloured label” und wird mit seinen durch die Bank Vinyl-Veröffentlichungen diesem Anspruch durchaus gerecht. Ob, Odd Ashes, Michal Basars Moonshaft“, AnaclesThe Pornacle Pprophecy“ und ganz besonders die aus Granada stammenden Elemento Deserto spiegeln nicht nur die Vielfalt wider sondern haben es auch dem Mann mit dem Hut wie auch den Rezensenten diverser höchst unterschiedlicher Musikgenre-Magazine angetan. Mit einem dreifachen Rein hören, für gut befinden, kaufen (nicht raunzen)! darf ich mich bis zur nächsten Ausgabe empfehlen.

Til Philippi, Vinyl & Music, philippi@vinyl-music.at