VÖZ sieht Bundesregierung auf richtigem Weg

VÖZ-Präsident Markus Mair (Foto: Marija Kanizaj)

Mit der öffentlichen Ausschreibung vom 2. November 2020 über die Vergabe von Werbeaufträgen über die Bundesbeschaffungsgesellschaft hat die Bundesregierung den richtigen Weg eingeschlagen. Die Vergabe öffentlicher Werbeaufträge hat in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt, da die Vergabe zum Teil freihändig erfolgte, Kampagnenerfolge nicht nach professionellen Gesichtspunkten gemessen und mögliche Rabatte auf Grund eines gemeinsamen Einkaufs nicht genutzt wurden. Dem Vorwurf der mangelnden Transparenz wurde auf Grund einer Forderung des Verbandes Österreichischer Zeitungen 2011 mit der Schaffung des Medientransparenzgesetzes begegnet.
„Bereits 2011 hat der VÖZ eine Professionalisierung der Kampagnenvergabe von Bund und Ländern gefordert. Die Ausschreibung über die BBG und Auslagerung der Mediaplanung an eine Mediaagentur führt zu mehr Professionalität in der Kampagnenplanung wie sie auch in der Privatwirtschaft selbstverständlich ist. Der Schritt der Bundesregierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz, der mit der bisherigen Praxis einer nicht kohärenten Werbestrategie des Bundes und der Nichtnutzung von Synergien zum Nachteil der Steuerzahler bricht und die Kampagnenplanung des Bundes auf neue Beine stellt, ist zu begrüßen. Ein Blick über den Tellerrand bzw. die Staatsgrenzen zeigt, dass in anderen Ländern wie zum Beispiel dem Vereinigten Königreich ein solches System seit vielen Jahren erfolgreich funktioniert“, so VÖZ-Präsident Markus Mair in einer ersten Reaktion.
Gleichzeitig besteht akuter Handlungsbedarf hinsichtlich der Nachjustierung bei der Umsatzsteuerreduktion. Der Finanzausschuss hat in seiner Sitzung vom 24.11.2020 lediglich für Buchverlage die Reduktion der Umsatzsteuer verlängert, nicht jedoch für Zeitungen und andere Printpublikationen. „Hier muss jedenfalls nachgeschärft werden, denn der neuerliche Lockdown, der wiederum die Erlöse der Printmedien beeinträchtigt, sowie die schwachen Konjunkturprognosen, erfordern eine Verlängerung dieser überaus sinnvollen Maßnahme, die allen Qualitätsmedien mit Vertriebserlösen hilft. Unser Appell richtet sich daher an die Bundesregierung und die im Nationalrat vertretenen Parteien ein klares Zeichen in Richtung Qualität zu setzen“, so VÖZ-Präsident Mair abschließend.