Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, Regisseurin Amina Handke, Kurator Claus Philipp, Georg Hoanzl
Im September 2006 wurde im Café Prückel in Wien die erste Staffel der Reihe Der Österreichische Film – Edition Der Standard präsentiert. Nun ist es bereits der 400. DVD Titel und 564. Film der an diesem Ausgangsort den zahlreichen, interessierten Gästen vorgestellt wurde. Und Georg Hoanzl Initiator und unermüdlicher Betreiber wurde nicht müde die Anwesenden zu fragen, ob es so etwas Vergleichbares weltweit gäbe. Offenbar nicht und daher ist die Edition nicht nur inhaltlich etwas ganz Besonderes sondern auch rein aus ihrer Existenz.
Kult, Klassiker und Kostbarkeiten – dafür steht die “Edition österreichischer Film”. Seit 18 Jahren vereint Hoanzl gemeinsam mit dem Medienpartner „Der Standard” Filme und dem Filmarchiv Austria dieser Marke. Mit der 19. Staffel werden nun weitere 15 Werke in die Auswahl aufgenommen und ein echter Meilenstein gefeiert.
Kreative, Medienpartner und sonstige Wegbegleiter ließen es sich nicht nehmen, das gesamte Team rund um Georg Hoanzl, Bojan Djukic-Schaner, Petra Schabata, Mimi Zwinz etc. zu diesem Durchhaltevermögen zu gratulieren. „Wir sind recht unbedarft in dieses Projekt hineingegangen, hätten wir gewusst, wieviel Arbeit alleine in der Rechteklärung liegt, hätte ich es mir vielleicht anders überlegt“, blickt Georg Hoanzl zurück. Ab der zweiten Staffel ging es etwas leichter, es war die Mischung aus Chuzpe und Schmäh, die die Edition auf lange Sicht zum Erfolg führte. Nicht ohne Stolz verweist der Filmfreund, dass die Edition nun bei mehr als 500 Filmen steht, während vergleichbare Angebote, die die SZ oder Zeit zur damaligen Zeit einführten, bei 50 Ausgaben Schluss machten.
Wer aber kauft heutzutage bei dem umfassenden Streamingangebot noch DVDs? Die Wiener Kulturstadträtin zB., die verriet, dass sie in Corona-Zeiten überaus froh war, noch einen DVD-Player zu haben, der auch heutzutage noch zum Einsatz kommt. Veronica Kaup-Hasler, die engagierte Cineastin beschwört denn auch das breite Filmschaffen in einem kleinen Land wie Österreich, es sei für jeden Geschmack etwas dabei, sowohl im Kino als auch in der Edition.
Die Edition will einen Überblick über heimische Filmproduktionen geben, ist aber quantitativ natürlich beschränkt und für diese Auswahl ist von Anfang an u.a. Claus Philipp (ehemaliger Standard-Kritiker) zuständig, dem Georg Hoanzl eine „Eleganz im konzeptionellen Denken“ bescheinigt. Die Kuratierung war aber auch immer von heftigen Diskussionen begleitet. So gab es um den Film „Muttertag“ heftige Kontroversen, die dazu führten, dass der damalige FIlmverriss von Philipp auf der DVD zitiert wird. Letztlich ist es die Mischung aus Wettbewerbs-und Publikumserfolgen, maßgeblichen Art House Filmen und Filmen mit und über die Filmkunst, die den Reiz des Immerwiederschauens ausmacht.
Digitaler Wandel
Einer der für das Projekt „digitaler Wandel zuständig ist, ist Marcus Mittermeier, der seit 2014 für Hoanzl die physischen Produkte ins Digitale transferiert und davon spricht, dass die Anfänge ähnlich mühsam waren, wie seinerzeit die erste physische Staffel.
Nach 1.750.000 verkauften DVDs und jährlich mehr als 100.000 digitalen Abrufen auf vielen relevanten Streaming-Plattformen, bemüht sich diese rot-weiß-rote Filmvermittlungsinitiative weiter um die Sichtbarkeit des österreichischen Filmes. Den digitalen Wandel in den vergangenen Jahren hat man mit der Edition sehr gut vollzogen, denn neben der DVD werden Filme der Edition auf zahlreichen relevanten Streaming Plattformen gezeigt. Auf watchAUT, der hauseigenen Streamingplattform und einem weiteren Vermittlungsprojekt von Hoanzl, sind viele Filme der Edition jetzt sogar weltweit verfügbar.
Großer Dank ging bei der Gelegenheit allen voran an die Filmschaffenden und ProduzentInnen & Produzenten, ohne deren Kreativität und Vertrauen in die Idee der Filmedition diese niemals zustande gekommen wäre.
Alexander van der Bellen, Bundespräsident
„Wer im Kino sitzt und einen Österreichischen Film schaut, darf viel interpretieren, viele Bedeutungen gelten lassen. Und das ist etwas Schönes. Vielen Dank an die Edition Österreichischer Film für die gelungene Auswahl für das Kino zuhause und weiterhin alles Gute!“
Michael Ludwig, Bürgermeister von Wien
„In der Edition „Der Österreichische Film“ sind auch über 100 Jahre Wiener Filmschaffens dokumentiert, die das reiche cineastische Erbe und die Lebendigkeit unseres zeitgenössischen Filmstandorts bezeugen und damit kulturelle Identität stiften.“
Veronica Kaup-Hasler, Wiener Stadträtin für Kultur
„Diese 400 DVDs erzählen etwas von einer Gemeinschaft der Cineasten und die beginnt natürlich bei den Filmemacher:Innen dieses Landes. Ich gratuliere zu der Auswahl an ganz aktuellen Wettbewerbs-und Publikumserfolgen, maßgeblichen Art House Filmen und Filmen mit und über die Filmkunst.“
Georg Hoanzl, Eigentümer Hoanzl
„400 DVDs, fast 600 Filme – das macht etwas mit uns! In dieser Edition wird Österreich gezeigt, wie ich es jedem Land wünschen würde. Dass die Menschen, die dort leben, solche Einblicke in das eigene Land und das kreative Schaffen bekommen, wie es uns möglich gemacht wird und wie wir es uns erarbeitet haben.“
Christine Dollhofer, Geschäftsführerin Filmfonds Wien
„Als Förderin von österreichischen Filmproduktionen bin ich sehr froh, dass durch die mediale Aufmerksamkeit die DVD-Edition und somit der österreichische Film eine Würdigung erfährt.“
Arash T. Riahi, Präsident Akademie des Österreichischen Films
„Ich finde diese Edition ist für den internationalen Film auch sehr wichtig, weil es so eine Art von Edition auf der Welt ansonsten nirgendwo gibt.“
Katharina Albrecht, Geschäftsführung Akademie des Österreichischen Film
„Das tolle an dieser Edition ist, dass man zurückschwelgen kann. Zum Beispiel in die 70er und sich dann an Dinge erinnert. Das schafft niemals die Digitalität. Eben auch nicht bei Büchern.“
Bojan Djukic-Schaner, Geschäftsführer Hoanzl
Den Luxus, dass jemand für dich etwas vorausgewählt hat, was möglicherweise interessant sein könnte für dich- das ist der Weg, den wir mit watchAUT beschreiten. Um im digitalen Bereich den Leuten so schnell, so gut, so präsentabel wie möglich österreichischen Inhalt zugänglich zu machen.
Egal wo und wie man die österreichischen Kostbarkeiten am liebsten erlebt, sie alle bleiben unter der Marke watchAUT vereint und weltweit zugänglich. Im Vorjahr waren es Menschen aus 172 Ländern, die diese Möglichkeit genutzt haben.“