Mit ihren historischen Romanen (Fräulein Gold) wurde Anne Stern zur Bestsellerautorin, nun begibt sie sich auf neues Terrain. Eine Familiengeschichte, die im Jetzt spielt, aber letztendlich liegen die Probleme dann doch wieder in der Vergangenheit. Der Geschichte kann man eben nicht entfliehen.
Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass die alleinerziehende Musiklehrerin Lisa einen Sommer ohne ihren Sohn vor sich hat. Doch die lang ersehnte Freiheit bringt auch Zweifel mit sich. Da ist die Sehnsucht nach ihrem Kind und die Frage, was für eine Frau sie eigentlich ist, wenn sie mal keine Mutter ist. Auf der Suche nach einem Restaurator für ihre alte vernachlässigte Geige begegnet sie der Obstbäuerin Ute in ihrem Kirschgarten, einer Frau, die keine Zeit mehr für Kompromisse hat. Bald wird Lisa klar, dass die Frage nach ihr selbst eng mit all dem verknüpft ist, worüber in ihrer Familie stets geschwiegen wurde. Und sie erfährt die unwiderstehliche Magie eines Sommers zwischen den Abgründen der Vergangenheit und einer neuen flirrenden Freiheit.
An den recht blumigen Stil muss man sich erst gewöhnen, aber dann hat man es mit einem richtigen Pageturner zu tun. Erinnert ein wenig an Erwin Ahrenz.
Anne Stern: Wenn die Tage länger werden (Euro 24.-)
Der Sommer, der nur ihr gehörte.
