Der Song seines Lebens

Wenn man das Shavasana erreicht hat, hat man zumeist eine Yogaeinheit hinter sich und freut sich, nur mehr ausgestreckt, entspannt auf seiner Matte zu liegen. Ein ähnliches Gefühl erzeugt der neue „Wohlfühlroman“ von Daniel Speck, der die Zeit der späten 1960-er Jahre bis heute mittels Yoga, Musik und sehr vielen amüsanten Begebenheiten durchleuchtet. Da stehen die Beatles am Tresen, hören das Weiße Album, rauchen Dope und winken freundlich den anderen Gästen zu.
2019. Eine Berliner Yogalehrerin, die noch nie in Indien war. Ihr liebevoller Vater, der in der Vergangenheit hängt. Und ihre Mutter, die spurlos verschwindet. Lucy und ihr Vater Lou gehen auf die Suche, zurück an den Ort, wo alles begann:
1968. Zwei Brüder und zwei Frauen fahren auf dem Hippie-Trail nach Indien. In Rishikesh am Fuß des Himalayas treffen sie ihre Idole, die Beatles. Und den Pop-Guru Maharishi. Sie haben die beste Zeit ihres Lebens. Aber nur zwei von ihnen kehren zurück. Lou hat etwas Unverzeihliches getan. Und Corinna ist schwanger. Als ihre Tochter geboren wird, schwören sie, ihr Geheimnis niemandem zu verraten.

Eine große Rolle im Buch spielen die Beatles, Speck scheint seine Freude daran zu haben, sie ganz natürlich in seine Geschichte zu integrieren, da stehen die berühmtesten vier Musiker der damaligen Zeit ganz lässig am Tresen, rauchen Dope und hören das Weiße Album. Oder Lou findet, dass sie „einfach nicht so cool wie Paul McCartney ist“. Pech gehabt, aber wer „all you need is love“ als sein Mantra auserwählt, kann nur ein Guter sein.
Ein Generationenroman über Musik, große Träume und die Suche nach dem verlorenen Zauber.
Daniel Speck: Yogatown (S. Fischer) Euro 25,-