Die Welt im Aufbruch

Der Schweizer Schriftsteller Arno Camenisch erinnert sich an seine Jugend und seine vielen Reisen als junger Erwachsener zurück, ohne je in Sentimentalität zu verfallen. Er schreibt über die Skepsis über die ersten Handies, die Entdeckung des Internets, die virtuelle Verlagerung der Welt und gleichzeitig über seine Begegnungen mit Zeitungsverkäufern, Busfahrern, Kurzzeitfreundinnen etc. Damals saß man als Tramper auch schon mal 40 Stunden im Bus, um von Brasilien nach Argentinien zu kommen, die Reisenden waren jung, arm und unabhängig.

Der Autor erzählt von den Jahren, als er sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. Es waren die Nullerjahre, die Welt war im Wandel, die Orte wechselten sich ab, und die Tage wurden zu Nächten, Moby und die Rolling Stones lieferten den Soundtrack zu dieser Zeit. Und immer wieder waren da dieses Gefühl der Enge und die Neugier auf die Welt, die am Anfang jedes neuen Aufbruchs standen. Und wenn dann manchmal so typisch schweizerische Ausdrücke vorkommen ( „wir aßen eben einen Coupe“), wird der Charme dieses Büchleins noch deutlicher.
Arno Camenisch: Die Welt (Diogenes) Euro 23,-