Und ewig lockt der Süden

Kann dieser Roman ernst gemeint sein oder paraphrasiert der Schriftsteller Thommy Bayer all die Krimis und Liebesgeschichten, die immer in den schönsten Gegenden angesiedelt sind und in denen Rosamunde Pilcher die Königin war?
Max Torberg ist ein wohlhabender Mann und besitzt in den Hügeln an der Côte d’Azur ein großzügiges Ferienhaus. Dorthin lädt er fünf alte Bekannte ein, die ihm 30 Jahre zuvor bei einem Überfall das Leben gerettet haben. Seither sind sie sich nicht mehr begegnet, nun sollen sie eine Woche in seinem Haus verbringen, wo sich seine Angestellte Anja um sie kümmert. Er selbst ist noch verhindert. Bei Rotwein, Gesprächen und gutem Essen beginnen sich seine Gäste zu fragen, worin der Grund ihres Besuchs liegt.
Die Geschichte ist in Form des beliebten Formats Email geschrieben, die Texte fliegen nur so hin und her zwischen Max und Anja, aber worin der Sinn besteht, fragt man sich schon. Es gibt natürlich sehr lustige Beobachtungen etwa über den Weinkonsum: „Ich werde versuchen, keine Verbindung herzustellen zwischen dem, was da jeden Abend in die Kehlen der Säufer rinnt und einem normalen akzeptablen Monatsgehalt.“
Oder ist diese kurze Sommergeschichte auch eine kleine Rache an den vielen Emailnachrichten die minütlich ausgetauscht werden und meist über Profanes nicht hinausgehen? Man ist jedenfalls locker unterhalten und vergisst die Figuren so schnell, wie man sie kennengelernt hat.
Thommie Bayer: Sieben Tage Sommer (Piper) Euro 22,-