Geben das Ende der Drehstopps bekannt: Politik, Wirtschaft & ORF
Endlich gibt es Klarheit und Geld für die Filmwirtschaft: Mit Anfang Juni können die Corona-bedingten Stopps von Filmdreharbeiten unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften aufgenommen werden. Zusätzlich gibt es vom Bund 25 Milliuonen Euro an nicht rückzahlbaren Ausfallszuschüssen, wie Finanzminister Gernot Blümel verkündete: „ Der österreichische Film hat eine sehr große Bedeutung für unser Land, nicht nur was die Wertschöpfung betrifft. Hier geht es auch um den Werbewert und den ideellen Wert für die österreichische Identität.“
In einer Gemeinschaftsanstrengung von Wirtschaftskammer, ORF, Wirtschaftsministerium, Kulturstaatssekretariat und Filmproduzenten wurde das nun vorliegende Modell erarbeitet.
Die Branche steht angesichts von Covid 19 vor der Herausforderung, dass wesentliche Kosten, die durch die Coronakrise verursacht wurden, nicht von Versicherungen gedeckt sind – etwa Kosten durch Drehunterbrechungen wegen Corona Erkrankungen bzw. damit zusammenhängender Quarantäneverordnungen, Kosten des Totalabbruchs der Dreharbeiten und damit verbundene Rückzahlungen bis dahin ausgezahlter Finanzierungsanteile oder Kosten für die Erfüllung aller befristeten Dienstverträge.
Die Ausfallszuschüsse können für Produktionen ab 16. März bis Ende 2021 beantragt werden und können bis zu 75 % der Herstellungskosten beinhalten. Ansprechpartner hierfür ist das aws (Austria Wirtschaftsservice). Auch der ORF konnte überzeugt werden, Mehrkosten, die durch die neuen Sicherheitsmaßnahmen entstehen, mitzutragen, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz rechne dabei mit 3-5 Millionen Euro. Nichtsdestotrotz zeigte er sich erleichtert und meinte, dass der 27. Mai 2020 „in die Filmgeschichte eingehen werde.“ Ab nächster Woche starten folgende ORF-Auftragsproduktionen: „Tatort“, Ich und die anderen, Schnell ermittelt, Soko Kitz, Soko Donau und Landkrimi.
Die filmaffine Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer hob den inhaltlichen Aspekt heimischen Filmschaffens hervor und sie „freue sehr, dass wir uns darauf verständigen konnten, der Filmwirtschaft mit einer auf sie zugeschnittenen Maßnahme Sicherheit zu geben.“ Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sprach von der Teamarbeit und wieviele Arbeitnehmer für die Produktion eines Filmes notwendig seien.
Von Produzentenseite zeigt sich John Lüftner, Präsident AAFP erleichtert: „Wir sind die ersten auf der ganzen Welt mit so einer Ausfallshaftung und auch die ersten, die wieder beginnen zu drehen. Wir sind wieder am Start.“
WKÖ-Präsident Harald Mahrer: „Die Filmbranche benötigt nach dem Corona Lock-Down eine Perspektive, um gestoppte Produktionen wieder aufnehmen zu können und damit insgesamt einen erfolgreichen Neustart beginnen zu können. Das ist wichtig für den gesamten heimischen Medienstandort. Die präsentierte Lösung hat eine Vorbildwirkung für ganz Europa.“
Das präsentierte Modell wurde mit dem Umweltmediziner Hans-Peter Hutter ausgearbeitet und sieht ein Kernteam am Set vor und regelmäßige Tests an allen Filmbeteiligten.