Es sieht aus, als ob alle sich amüsieren

In  Corona-Zeiten fühlt es sich richtig komisch an, ein Buch über eine Party zu lesen. Es scheint alles schon so lange her zu sein, dass man sich über Dekoration, Gästeauswahl, Büfett und Musik Gedanken machte. Die Leichtigkeit einer guten Party ist für längere Zeit verschwunden. Wobei auch die in dem Buch geschilderte Feier  ist von einer bedrückenden Schwere umhüllt. Wie in jedem Jahr feiert die deutsche Sängerin Alexa am Abend des Schweizer Nationalfeiertags ihren Geburtstag mit einer Dachparty – leider noch ohne den Einbürgerungsentscheid. Währenddessen braucht Kamal eine sichere Bleibe. Wenn er nicht unverzüglich das Land verlässt, droht ihm die Abschiebung nach Tunesien. Weil dort aber Homosexuelle verfolgt werden, fragt er seinen Deutschlehrer Zoltan, ob er ein paar Tage bei ihm untertauchen kann. Doch Alexas bester Freund sagt Nein aus Gründen, die er nicht mal vor sich selbst zugibt. Im Laufe des Tages eskalieren die Ereignisse, und nicht nur das Fest, auf dem alles zusammenläuft, steht infrage.
Inspiriert von Virginia Woolfs Klassiker „Mrs Dalloway“ zeichnet Ulrike Ulrich ein Panoramabild unseres Lebens in Europa – vielstimmig, mit eigenem Ton und literarischer Brillanz.
Ulrike Ulrich: Während wir feiern (Berlin Verlag)