Die Hamptons – ein ewiger Sehnsuchtsort, seitdem diese Küste auf Long Islands im Bundesstaat New York von den Reichen vor mehr als 100 Jahren entdeckt wurde. Es gibt dort Straßen für die Superreichen, die normal Reichen und dann für die wenigen, die sogar mit dem Zug anreisen. „Die Zugfahrt war so’n bisschen dritteweltmäßig – voll das Gedränge“, lässt Emma Cline in ihrem neuen Roman, der ebendort spielt, eine junge Besucherin sagen.
Im Grunde bleibt man unter sich, lässt sich vom Personal verwöhnen, geht manchmal selbst in überteuerte Biomärkte und vertreibt sich die Zeit mit langweiligen Parties, wo meist über die jeweiligen, wirtschaftlichen Erfolge gesprochen wird. Die Frauen sind in der Mehrzahl superdünn und blond, die Männer sportlich und braungebrannt und alle wahren die Fassade der Freundlichkeit.
Kein Wunder, dass sich Alex, die junge Freundin einer der Hampton-Bewohner wie ein Fremdkörper fühlt. Und dann passiert ihr noch ein Ungeschick und Simon, ihr wohlhabender Freund, setzt sie vor die Tür. Zum Glück hat sie – von deren Vergangenheit man wenig erfährt – schon gelernt, wie man sich durchschnorrt und auch kleinere Dinge mitgehen lässt.
Ab ihrem Rausschmiss sieht man die Gesellschaft plötzlich mit anderen Augen und Alex nimmt zwar nicht die große Rache, aber auch kleine Stiche können unangenehm piksen. Wenn man kein Geld hat, um dazu gehören zu können, muss man anderweitig kreativ sein und sei es Jugend und Aussehen in den Ring zu werfen …
Eine böse Satire, die so ganz harmlos scheint.
Emma Cline: Die Einladung (Hanser) Euro 26,-