Welch subtile Rache nimmt die Autorin an der Verwandtschaft ,indem sie deren Habgier und Kälte in Zusammenhang mit den Arbeiten des Verstorbenen verwebt. Da die rechtschaffenen Tiroler, aus deren Enge Konrad nach Wien flüchtete, dort seine fotografische Beschäftigung mit dem italienischen Faschismus. Inwieweit es Parallelen gibt oder ob es überhaupt von Sabine Gruber so intendiert war, muss jede/r selbst überprüfen, aber verblüffend ist es.
Im Grunde ist es ein trauriges Buch, denn es geht darum, dass die Übersetzerin Renata jäh ihren Lebensgefährten verliert und mit gänzlich unerwarteten Konflikten konfrontiert wird . Sie muss sich ins Leben zurückkämpfen und die Frage beantworten, ob Konrad, ihr Partner, Geheimnisse vor ihr hatte? Und weil sie Konrad irgendwann versprochen hatte, sich nach seinem Ableben wieder umzuschauen, kommt man als Leserin auch noch in den Genuss der Tinder-Erfahrungen der Hauptperson. Wie wahr, was sie da schreibt und wenn man es liest auch sehr komisch, aber in realiter?
Sabine Grubers Roman Die Dauer der Liebe ist ein ergreifendes, gelegentlich zorniges und manchmal auch komisches Buch u nd beschwört bei aller Lakonie doch das Glück einen Seelenmenschen gefunden zu haben.
Sabine Gruber: Die Dauer der Liebe (C.H.Beck) Euro 24,-
Schmerz besiegt alles
