Forderungen an Medienpolitik

Gemeinsame Forderung der Kommunikatiosnverbände

Erstmals adressieren Österreichs Kommunikations- und Medienverbände, die ihrerseits die österreichische Medien- und Kommunikationsbranche repräsentieren, die Bundesregierung mit einem gemeinsamen Anliegen zur Standortsicherung. Vertreter vom Dialog Marketing Verband Österreich (DMVÖ), interactive advertising bureau austria (iab austria), International Advertising Association (IAA), Marketing Club Österreich (MCÖ), Mobile Marketing Association (MMA), Österreichische Marketing Gesellschaft (ÖMG), Verband Österreichischer Privatsender (VÖP), Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ), Wirtschaftskammer Wien Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation (WKW) präsentierten gemeinsam mit der unabhängigen Initiative Steuerfairness.info ihr kollektives Anliegen. Gefordert wird die Abschaffung der Werbeabgabe und die Forcierung eines effektiven und fairen Steuersystems im Wettbewerb mit den „Digital Giants“ (Google, Facebook & Co). Die Werbeabgabe stellt einen immer größer werdenden Wettbewerbsnachteil für österreichische Medienanbieter dar und schwächt deren Position im Markt. Während schon jetzt rund 50 Prozent der Digital-Werbeausgaben an ausländische Plattformbetreiber und Medienanbieter fließen (laut Schätzungen des FOCUS Instituts), kommt der österreichische Medienstandort zusehends unter Druck.
„Gemeinsam möchten wir der neuen Bundesregierung unser Know-how aus allen Bereichen des Medien- und Kommunikationsgeschäfts im Rahmen eines Think Tanks für Steuer- und Wettbewerbsfairness anbieten. Um gerechten Wettbewerb zu schaffen und den Medienstandort Österreich nachhaltig zu sichern, rufen wir die neue Bundesregierung auf, die Werbeabgabe abzuschaffen und gleichzeitig Konzepte wie die ‚digitale Betriebsstätte’ oder die umsatzbezogene ‚Equalization Tax’ auf europäischer Ebene voranzutreiben“, formuliert Christine Antlanger-Winter (IAA).
Aktuell werden rund 107 Millionen Euro Werbeabgabe pro Jahr von Auftraggebern der werbetreibenden Wirtschaft auf Werbung in Fernsehen, Radio und Printmedien entrichtet. Die global agierenden „Digital Giants“, die jedes Jahr Millionengewinne in Österreich erwirtschaften, sind nicht von dieser Bagatellsteuer betroffen und entziehen dem Standort Österreich Wertschöpfung und Steuereinnahmen.