In geselliger Runde, zu später Stunde gab es schon öfters die Idee, wenn es einmal so weit sein sollte, eine Alters-WG zu gründen, aber wann der richtige Zeitpunkt wäre, darüber ist man sich meist unschlüssig. So alt sind wir ja doch noch nicht…
Die deutsche Schriftstellerin Monika Maron hat ihre diesbezügliche Fantasie in eine überaus reale Geschichte verwandelt:
Katharina, Tierärztin im Ruhestand, erbt ein abgelegenes Gutshaus nordöstlich von Berlin. Schnell ist die Idee geboren, dort eine Kommune mit Freunden einzurichten, um den steigenden Mietpreisen in Berlin zu entfliehen und im Alter nicht allein zu sein. Bei Eva, Katharinas Freundin, sträubt sich zunächst alles gegen die Vorstellung, mit Menschen jenseits der Sechzig zusammenzuziehen. Doch dann lässt sie sich notgedrungen auf das Experiment ein und akzeptiert einen Neuanfang.
Alles klingt anfangs so idyllisch, das riesige Haus, die geistig interrssanten MitbewohnerInnen, die Freiheit, tun und lassen, was man will und dazu noch keine Mietkosten. Aber wie es halt so ist, wenn Leute zusammenkommen, tun sich bald die ersten Konflikte auf. „Ich glaube, alte Menschen sind nicht geeignet für so ein Unterfangen … sie sind zu sehr sie selbst.“
Das Haus ist ein ebenso ergreifender wie weiser Gesellschaftsroman, in dem Monika Maron universelle Themen des Lebens, der Liebe und des Alters neu verhandelt.
Monika Maron: Das Haus (Hoffmann & Campe) Euro 25,-