Lebenswerk-Amadeus an Willi Resetarits

Willi Resetarits wird für sein Lebenswerk mit dem Amadeus geehrt und eigentlich braucht es dafür genau nur dieses eine Wort: yeah! Ein Wort, ein Leben und jede Menge Werk. Das eben geschlüpfte Album der Herren Molden, Resetarits, Soyka und Wirth trägt diesen Titel und dieses „yeah“ ist durchaus als Wegweiser des Lebens von Willi Resetarits zu verstehen. Es ist ein „Ja“, das für „afoch mochn“, „ned lang redn“ steht, außer der Kurtl hat wieder a G’schicht auf Lager, wo man nicht aufhören kann zuzuhören. Es ist ein ebenso kehliges Rock’n’Roll-Ja aus dem Gemeindebau in Simmering wie ein g‘schlapftes Stubnblues-Ja. Und das seit den Schmetterlingen, die in den späten Sechzigern und dann in den Siebzigern nicht einfach nur Musik machten. Vielmehr geht es bei Willi Resetarits stets um eine persönliche Haltung. Er schafft es wie kaum ein anderer, beim Ausüben seiner Unterhaltung, der Haltung ihren gleichberechtigten Platz zu verschaffen. Dazu gibt’s klare Worte in klarer Sprache. Ungekünstelt. Direkt, den eigenen Zungenschlag pflegend. Kurtls „Seids vuasichtig und losst’s eich nix gfoin!“ haben sich mittlerweile wohl mehrere Generationen ins
eigene Stammbuch geschrieben.
Auch politisches und soziales Engagement wurde und wird bei Willi Resetarits immer groß geschrieben. Er fungierte als Mitbegründer von „Asyl in Not“ und „SOS Mitmensch“ und Obmann des Vereins „Projekt Integrationshaus“. Sein unermüdlicher Einsatz für die Belange sozial Benachteiligter brachte ihm hohe Auszeichnungen wie den Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte (Ö) oder den Josef-Felder-Preis für Gemeinwohl und Zivilcourage (D) ein. Diesen Auszeichnungen folgt nun der Amadeus für sein Lebenswerk, der ihm von Freund und Musikerkollegen Ernst
Molden im Rahmen der Award Show am 4. Mai 2017 überreicht wird.

Foto: Lukas Beck