Licht aus, Ton weg, Bühne leer

Kann er auch die Veranstalterbranche retten? Tim Bendzko im Konzert-Experiment

Die Corona-Maßnahmen bedrohen bundesweit die Musik- und Event-Industrie. Die Veranstaltungsbranche, in der über eine Million Menschen arbeiten und die einen jährlichen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro erwirtschaftet, steht vor dem Kollaps.
Aber Veranstaltungsagenturen, Tontechnik- und Bühnenpersonal, Künstlerinnen und Künstler machen auf sich aufmerksam. Für deutschlandweite Aufmerksamkeit sorgte die Aktion „Night of Light“ im Juni, als in mehr als 250 Städten Eventlocations, Spielstätten und öffentliche Gebäude mit rotem Licht angestrahlt wurden. Mehr als 7.000 Locations nahmen daran teil. Den meisten bleibt nicht mehr viel Zeit. „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht“, so Branchen-Insider. Es drohe ein riesiger Kahlschlag. Denn die Veranstaltungswirtschaft war die erste, die den Betrieb einstellen musste und gehört zu den letzten, die ihn wieder aufnehmen darf.
Auch deshalb werden mit großer Spannung die Ergebnisse eines Experimentes –  nämlich ein dreigeteiltes Konzert von Tim Bendzko – erwartet, das Ende August in der Arena Leipzig stattfand. Wissenschaftler der Universitätsmedizin Halle untersuchen, wie sich Menschen auf Großveranstaltungen verhalten. 1400 Freiwillige aus ganz Deutschland haben mitgemacht. Prof. Michael Gekle sieht darin einen ersten Schritt, um für bestimmte Szenarien Daten zu erheben, „so dass man am Ende weiß, was man bei einem Tim Bendzko-Konzert oder einem Rammstein-Konzert beachten muss.“
„Exakt – Die Story“ beleuchtet dieses Thema am Mittwoch, 2. September 2020, 20.45 Uhr im MDR sowie in der ARD-Mediathek